Petter Carlsen - Clocks Don´t Count

Petter Carlsen - Clocks dont countEinsam und nachdenklich sitzt er da auf der Bank vor einer herrlichen norwegischen Landschaft. Die Gitarre mit beiden Händen umgriffen, so als ob er jeden Moment seine Gedanken in Musik umsetzen möchte - ein mehr als passendes Bild, um das Schaffen PETTER CARLSEN´s zu beschreiben.
Den Norweger werden manche von euch sicherlich noch von der Tour mit ANATHEMA 2010/2011 in guter Erinnerung haben; unsere Eindrücke findet ihr hier.
Nun hat der Gute also unter Mithilfe seiner neu gefundenen Freunde (beispielsweise hat Produzent Christer-Andre Cederberg, der auch die aktuelle ANATHEMA veredelte, diese Scheibe produziert) sein Debüt-Album am Start - wer nun rein akustische Trauer-Bekundungen erwartet hat, wird aber überrascht werden!

Und zwar ganz im positiven Sinne. Denn PETTER CARLSEN ist musikalisch weitaus variabler als man nach den live gewonnenen Eindrücken denken würde. Klar, die traurigen Akustik-Balladen sind auf "Clocks Don´t Count" hinreichend vertreten: Gleich beim Opener "Table For One" zeigt Petter sich von der zu erwartenden, größtenteils akustischen Seite; ebenso sind "Home" und "Waiting In The Wings" zwar nur spartanisch instrumentalisierte, aber dennoch schöne melancholische Perlen, die vor allem von Carlsen´s außergewöhnlichen Stimme getragen werden.

Aber dann gibt es noch die andere, eher rockige Seite: "Spirits In Need", "Built To Last", "A Simple Reminder" und "Cornerstone" zeigen den Künstler in seiner anderen Facette und sorgen für ein abwechslungsreiches Album, welches aber natürlich dennoch von einem nachdenklichen Grundtenor beherrscht wird. "Ich komme aus einem norwegischen Landstrich, in dem es fast das ganze Jahr über dunkel ist" erklärte Carlsen auf seinen Konzerten und macht den allseits vorherrschenden Schweremut damit nachvollziehbar.

Das Problem, welches ich nun hatte: Diese Musik, so schön sie auch größtenteils ist, passt derzeit irgendwie nicht in meine Gefühlslage - der aufkeimende Sommer mit Sonne allenthalben und warmen Temperaturen, die eher nach Party, Bier und Festivals verlangen, machen es mir im Moment recht schwer, mich auf diese Melancholie vollends einzulassen.
Dies soll jedoch nicht die eigentlich herausragende Stellung PETTER CARLSEN´s schmälern. Die vergleichsweise niedrige Bewertung ist daher meiner Gefühlslage geschuldet und wäre im Herbst / Winter sicherlich einen Punkt höher angesiedelt gewesen. (Brix)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:47 min
Label: Function Records / Cargo Records
Veröffentlichungstermin: 25.05.2012
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