dio_thelastinlineEs versteht sich von selbst, dass im Zuge der Wiederveröffentlichung der legendären DIO Alben aus den Achtzigern neben dem ersten Album „Holy Diver“ und dem dritten Album „Sacred Heart“ auch das zweite „The Last In Line“ als so genannte Deluxe Edition erscheint. Die ultimative Lobhudelei über den kleinen Mann mit der großen Stimme überlasse ich an dieser Stelle gerne meinem Kollegen und widme mich ohne Umwege einer weiteren Göttergabe.

Ronnie James Dio’s zweites Bandalbum (die Band war die gleiche wie bei „Holy Diver“) startete damals und natürlich auch noch heute, wenn man es auflegt, mit einem Statement, zu dem es keiner weiteren Worte bedarf: „We Rock“! Gefolgt vom immer und immer wieder höchst intensiven Titelstück, war und ist dies der perfekte Beginn für eine nicht ganz perfekte Platte. Jawohl, auch einen Gott muss man kritisieren dürfen, denn im Gegensatz zum 10-Punkte-Debüt „Holy Diver“ befinden sich unter den 9 Songs von „The Last In Line“ mit „Breathless“ und „Eat Your Heart Out“ auch ein bis zwei, die im Vergleich zum atemberaubenden Niveau des Restes ein ganz klein wenig abfallen.

Mit dem höchst eingängigen „Mystery“, dem rasend schnellen „I Speed At Night“ oder der Hymne „One Night In The City“ befinden sich auch auf „The Last In Line“ auch wieder eine Menge Songs aus der zweiten Reihe, die nicht so häufig im Live-Set gelandet sind, die man als Rock und Metal Fan aber trotzdem ebenfalls kennen muss. Die drei bekanntesten Stücke des Albums sind ohne Zweifel die bereits erwähnten „We Rock“, „The Last In Line“ sowie das düstere „Egypt (The Chains Are On)“, das gerne auch von uns DORO gecovert wird.

Da eigentlich jeder Metaller „The Last In Line“ bereits sein Eigen nennen sollte, sei es als LP, CD, Tape, MP3 oder sonstwie, kommt der dieser Deluxe Edition beiliegenden Bonus CD ein besonderes Augenmerk zu Teil. Auf dieser befinden sich insgesamt 12 live aufgenommene Songs, größtenteils aufgenommen auf dem Pinkpop Festival von 1984. Die Qualität dieser Aufnahmen ist ehrlich gesagt nur gutklassige Bootlegqualität, kann man sich anhören, die Magie der gespielten Songs wie „Rainbow In The Dark“, „Heaven & Hell“, „Holy Diver“ und sogar „Stargazer“ wird kurz angespielt, wird nur eingeschränkt rübergebracht; eben ein historisches Tondokument, bei dem nicht mehr rauszuholen war. Dass sich unter diesen 12 Bonussongs nur drei befinden, die auch auf „The Last In Line“ befinden, ist zudem etwas seltsam, Live-Aufnahmen von „Breathless“, „Mystery“ oder „Evil Eyes“ wären sicherlich interessanter gewesen als die fünfzigste langgezogene Version von „Heaven & Hell“. Dafür ist das Booklet mit seinen unzähligen bunten Bildern und den Linernotes sehr üppig ausgefallen.  

Historisch betrachtet ist es DIO mitsamt seiner Band anno damals gelungen dem unverbesserlichen Vorgänger „Holy Diver“ ein nur in Nuancen schlechteren Nachfolger an die Seite zu stellen. Würde man „The Last In Line“ bewerten, was wir für diesen Re-Release hier nicht tun, dann wäre jede Note unter einer 9 ein unentschuldbarer Frevel. Aufgrund der wechselnden Qualität der Live-Aufnahmen der Bonus-CD, ist diese Neu-Veröffentlichung sicherlich kein Pflichtkauf für alle, die das Album bereits besitzen, aber Neueinsteiger machen natürlich gar nichts verkehrt. (Maik)


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 21
Spielzeit: 111:12 min
Label: Universal/Mercury
Veröffentlichungstermin: 16.03.2012

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