Hopelezz - Black Souls Arrive

hopelezz_blacksoulsarriveMeine Verbindung zur Veröffentlichung des ersten „richtigen" Albums „Black Souls Arrive" von HOPELEZZ ist an ein leider geplatztes Konzert im November letzten Jahres geknüpft, bei dem sie mit SYSTEMATIC ERADICATION und ICON im „Devils Place/Saarbrücken" auftreten hätten sollten. Laut Band waren sie zu sehr mit der Aufnahme des neuen Albums beschäftigt. Na dann wollen wir mal sehen, ob sich die Absage gelohnt hat. Die 2009 gegründeten HOPELEZZ aus der Ruhrpott-Stadt Wuppertal sind, auch wenn diese Metapher schon sicherlich oft verwendet wurde, keineswegs ein hoffnungsloser Fall.

Der Bandname spricht zwar von Hoffnunglosigkeit, davon ist in auf dem 12 Stücke umfassenden Album nichts zu spüren. Seit dem Release des Mini-Albums „Sources Of Ignition" sind gut zwei Jahre vergangen. Es hat den Anschein, als hätte man nicht auf der faulen Haut gelegen und hat etliche neue Songs geschrieben. Glücklicherweise sind noch die gleichen Musiker wie 2010 am Werk, was schon Seltenheitswert hat. 2012 startet man nun mit einem kompletten Album durch, das auch nach mehrmaligem Hören keine Durchhänger hat und das sofort zum bangen und mitwippen einlädt.

Das Album ist einfach gesagt eine Überraschung für all die, die „nur" das Mini-Album aus 2010 kennen. Die drei Songs: "The New Delight", "Surrounded By Destruction" und "Monster Inside", die darauf zu finden sind, wurden neu eingespielt und soundtechnisch angepasst, was den Songs absolut gut zu Gesicht steht. Die damaligen Songstrukturen waren ansatzweise erkennbar und der Gesang war milde gesagt Geröchel, der keine weitere Beschreibung verdient. Nachdem man das Bandlogo stilmäßig verschlimmbessert (das Wort gibts nur im Deutschen) und man sich auf ein merkwürdiges Cover geeinigt hat, wurde der Sound auf den neuesten Stand gebracht.

Das Album „Black Souls Arrive" ist klanglich auf dem neuesten Stand (aber scheinbar ist beim Mastering etwas schiefgelaufen, denn im Song „Atheist" geht nach der ersten Minute der Druck etwas weg; habs sicherheitshalber über Kopfhörer DT 770 gegengecheckt) und drückt ganz ordentlich aus den Lautsprechern, wobei mir das schon hart an der Grenze erscheint, denn es hört sich auch oft unnatürlich an. Das liegt auch überwiegend an der tiefen Stimmung der Gitarren, da machen die Saiten plötzlich komische Geräusche. Die Instrumente und der Gesang sind sehr ausgewogen und durchhörbar abgemischt, das macht das neue Album zu einem rundum glücklich Paket für den geneigten Hörer.

Die neuen Songs präsentieren sich überwiegend abwechslungsreich. „Devils Ride" als Beispiel wurde gerade auch als Videosingle ausgekoppelt, welches man natürlich auf Youtube bewundern kann. Das Lied gleicht einer Achterbahn, auf der es nie langweilig wird. Es gibt immer was neues zu erleben bzw. zu hören. Clean und Growl Passagen wechseln sich hier ab und geben dem Song eine Charakteristik, die lange im Ohr hängenbleibt Der Titeltrack „Black Souls Arrive" geht sicher irgendwann in die Metalgeschichte ein. Der Song ist griffig und hat tolle Hooks.
Die Songs sind insgesamt clever komponiert und haben ALLE einen hohen Wiedererkennungswert. Die Gitarrenarbeit hört sich oft nach wütenden Wespenschwarm an, die den Double-Bass Attacken Zunder geben. Sehr schön bei einer Autobahnfahrt zu hören. Der Growl-Gesang dazu enttäuscht nach wenigen Liedern und ist leider zu oft sehr eintönig. Die allgemein hohe Qualität der Songs und das perfekte Zusammenspiel ist kein Zufall, denn die Band konnte mit zahlreichen Live-Auftriten mit Szene-Größen wie ILL NINO, SEPULTURA, WALLS OF JERICHO, SWALLOW THE SUN, FACEBREAKER, EISREGEN, SOILWORK, ORDEN OGAN und FOZZY Erfahrung sammeln.
Der Song "What You Think About" bietet einen entspannten Ausklang des Albums und sticht sehr melodisch und ohrgenehm aus den überwiegend hart zu Sache gehenden restlichen Songs heraus. Als Einflüsse gibt die Band selbst eine ganze Reihe moderner Metalacts an, was man auch hören kann. Überraschend immer wieder die IRON MAIDEN-Einflüsse sowie eindeutig 80er Jahre Metalrock-Solos à la SCORPIONS.

Meiner Meinung nach ergibt sich so ein völlig neuer Stil, den ich frech „New Wave of German Death Metal" nenne! Wenn der Sänger noch mehr an sich arbeitet, wird die nächste Platte sicher ein absoluter Knaller! Ich hoffe die Band erinnert sich an den verpassten Termin in Saarbrücken und holt diesen nach, denn ich würde die Band sehr gerne live sehen! Sollten sie das Energieniveau der Platte live rüberbringen, wird der Funke bei den Zuschauern schnell überspringen und sie können sicher viele von sich überzeugen! (Andreas)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12

Spielzeit: 50:36 min
Label: 7 Hard Records/New Music Distribution

Veröffentlichungstermin: 07.04.2012

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