Schon seit über einer Dekade machen die französischen VORKREIST den schwarzmetallischen Underground unsicher. In ihrem musikalischen Konzept wird sich überwiegend auf Konventionelles bezogen, dennoch überrascht ihre ungewöhnlich aggressive Art und Weise immer wieder.
Ihr nun viertes Full-Length-Album „Sigil Whore Christ“ soll ihrem bisherigen Schaffen wohl die Krone aufsetzen, denn tatsächlich besticht es mit einem durch und durch Adrenalin getränkten Gesamtarrangement.

Ruhe und Gelassenheit sucht man auf „Sigil Whore Christ“ vergebens. Nur kurze, äußerst finstere Momente der doomigen Zwischenspiele bremsen das Geknüppele stellenweise etwas aus. Der ganze Rest prügelt einem regelrecht das Hirn aus den Ohren. Unmenschliches Gekeife, pathologisch effektives Gitarrengeschreddere und eine ausgewogene Rhythmussektion geben dazu immer ihr bestes.
Das Gitarrenspiel ist dabei relativ facettenreich gehalten. Mit der typisch französischen Neigung zu dissonanten Harmonien wirken sowohl die durchgehenden Riffs, als auch die Läufe und die zahlreichen Zwischenspiele sehr spannend und treibend.   
Besonders gelungen ist auch die Songstrukturierung der einzelnen Tracks. Die saubere Gliederung sorgt dabei einerseits für Abwechslung, andererseits für das brutale Flair, das durch die Musik verkörpert wird.
VORKREIST sind eine der wenigen Bands, deren Black Metal moshbare Core-Elemente enthält, ohne dass es irgendwie störend auffallen würde.

Wer auf vertonte Aggression steht, für Bands wie HELL MILITIA, KRIEGSMASCHIENE, FARSOT oder FUNERAL MIST etwas übrig hat, und sich im Gefilde des orthodoxen Black Metals wohl fühlt, der sollte zugreifen. „Sigil Whore Christ“ ist jedoch nichts für Leute, die es nicht mögen, wenn der Puls oder der Blutdruck beim Hören hochgeht. Und mit Sicherheit auch nichts für alle, die mit Black Metal nur marginal zu tun haben. (Jannick)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 49:10
Label: Agonia Records
Veröffentlichungstermin: 24.04.2012