Die bereits 1999 gegründeten Verfechter des wahren Stahls können schon auf einige Erfolge zurückblicken: so haben sie zum Beispiel schon mit Größen wie OZZY OSBOURNE, IRON MAIDEN oder MOTÖRHEAD die Bühnen unsicher gemacht, sind mit ihrer Musik unter anderem in den Videospielen "Brütal Legend" sowie "Tony Hawk´s Underground 2" vertreten und haben es als erste Metal-Band überhaupt geschafft, mit Nike 6.0 zusammen ein paar Sportschuhe zu kreieren. Jetzt schicken sie sich an, mit ihrem fünften Album "Long Live Heavy Metal" ihren Ruf zu festigen bzw. weiter auszubauen.

Das was der Titel der Platte verspricht prescht auch sofort auf das Ohr des Hörers ein, denn mit dem Eröffnungsdoppel "Metal Woman" und "My Sword Will Not Sleep" werden keine Gefangenen gemacht. Sofort muss man an die Glanztaten von JUDAS PRIEST Mitte der 80er denken. Das Instrumental "Chief And The Blade" fällt mit seinem Indianer-Atmosphäre versprühendem Spirit und den Flöten aus dem Rahmen, macht sich aber trotzdem nicht schlecht. Düsterer und härter kommt dann der "Dark Messenger" rüber, bei dem Frontsirene Cam Pipes auch mal giftig keift. Ebenfalls gut ins Gesamtkonzept eingeflochten ist das Keyboard in "Look Out", welches dem Titel einen ordentlichen Schuss Erhabenheit hinzugibt. Aber es sind auch knallharte Nackenbrecher wie "Leave It On The Ice" oder "Leather Lord" vertreten, wobei ersterer mit schönen Leadgitarren und den krassen spitzen Schreien von Pipes überzeugen kann.

Der wie ein Dialog angelegte Wechselgesang in "Storming Juno" kommt gut und baut eine gewisse Spannung auf. Das lange und sehr episch ausfallende "Men Of Fortune" bietet einen Haufen schöne Gitarrenmelodien, die stellenweise heroisch, aber nicht zu pathetisch ausfallen. Seinen Abschluss findet der Silberling in dem dezent folkloristisch angehauchten Instrumental "One For The Ditch", welches aber genau wie die anderen experimentelleren Stücke immernoch zum Rest des Albums passt.

Beim Namen 3 INCHES OF BLOOD denkt man vielleicht eher an eine Metalcore-Combo, doch das sind die Herren aus British Columbia definitiv nicht. Sie sind tief im traditionellen Stahl verwurzelt, was man ihrer Musik auch jederzeit anhört. Sei es die Nähe zu den Helden der 80ern, oder die fast immer durchscheinende JUDAS PRIEST-Schlagseite. Gekonnt schmecken die Kanadier ihr Geschnetzeltes mit fiesen Kreisch-Keif-Einlagen Cam Pipes, sowie ausreichend Platz für Experimente und melodischen Spielereien ab. Auch wenn das sirenenartige Reibeisen-Organ Pipes manchem Hörer beim ersten Durchlauf zu krass sein dürfte und es sicherlich etwas Zeit braucht, bis man sich an die Stimme gewöhnt hat - die gehörige Portion Abwechslung im Songwriting macht aus "Long Live Heavy Metal" eine deftige Schlachtplatte mit zeitgemäßer, aber trotzdem angenehm ungeschliffener Produktion und ein gelungenes Album. (Kevin)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 52:57 min.
Label: Century Media Records
Veröffentlichungstermin: 23.03.2012