Als „B-Klasse“ Symphonic-Metal Band zum jetzigen Zeitpunkt sein neues Studioalbum zu veröffentlichen, ist durchaus mutig, schließlich konnten eben erst EPICA sowie XANDRIA mit ihren Longplayern überzeugen und „Imaginaerum“ von NIGHTWISH kann man natürlich auch noch als aktuell bezeichnen. Die Konkurrenz ist also groß in einem Genre, das bereits bessere Zeiten gesehen hat, ist „Circus Black“ demnach ein passender Titel?

Das vierte AMBERIAN DAWN Album fängt sogleich mit dem Titelstück ansprechend an und ein erstes Ausrufezeichen setzen die Finnen dank der gesanglichen Mitwirkung von Timo Kotipelto (STRATOVARIUS) beim zweitplatzierten „Cold Kiss“. Gerade dieser abwechselnde Einsatz einer weiblichen und einer männlichen Stimme steht der Band gut zu Gesicht, was man auch bei „I Share With You This Dream“ nachhören kann, welches das Glanzlicht der zweiten Albumhälfte darstellt. Auf Dauer ist nämlich ehrlich gesagt das Stimmchen von Heidi Parviainen doch etwas zu anstrengend, weil sie zu sehr im Sopran behaftet.bleibt.

Im Grunde genommen gilt für „Circus Black“ vieles analog zu seinem Vorgänger „End Of Eden“, den ich vor 18 Monaten rezensieren durfte. Bei den genannten Songs und auch bei „Charnel's Ball“ (der Rummelplatz lässt grüßen) zeigen sich AMBERIAN DAWN von ihrer guten Seite, aber es gibt eben leider auch die andere Seite dieser finnischen Band, die sich bei „Letter“, „Guardian“ oder „Fight“ beobachten lässt. So etwas würden EPICA oder NIGHTWISH nichtmals als kostenlosen Bonussong verbreiten.

Damit treten AMBERIAN DAWN auch mit ihrem vierten Album auf der Stelle und da man zudem nur sehr wenig tourt, dürfte es schwer werden, Boden gut zu machen. Wie heißt es so schön: Kann man haben, muss man aber nicht! (Maik)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:57 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 02.03.2012