Blessed Curse - Blessed Curse

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Gibt’s was schöneres als puren, schnörkellosen Thrash? Und noch dazu, wenn er aus Kalifornien kommt, dort wo überhaupt das ganze Übel seine Wurzeln hat? Eins steht fest: Langweilig wird denen da drüben anscheinend nicht. Man hat sichs recht gemütlich gemacht auf den Ideen der Bay-Area-Pioniere. Die Mission lautet Old School und BLESSED CURSE stehen hier in erster Riege.

 

Denn das Dreigestirn aus dem Norden Kaliforniens hat sich hohe Ziele gesteckt: Im Studio saß man mit Juan Urteaga (u.a. Producer von TESTAMENT, EXODUS und MACHINE HEAD) und das Werwolf-Artwork ließ man sich von Marc Sasso (u.a. DIO, MORBID ANGEL) pinseln – allein die Tatsache, dass man sich vom alten Bandnamen DEVASTATOR entledigt hat, obwohl kein Besetzungswechsel stattfand, man unter diesem Namen bereits schon drei Releases und eine beachtliche Fangemeinde in den Staaten zusammengerafft hatte, zeugt davon, dass merklich auch für die drei Herren eine neue, verheißungsvolle Phase in ihrer Musikerkarriere anbricht und man mit dem Debüt weitgesteckte Ziele verfolgen will.

Nun aber mal dahin, wo die Musik spielt: Viel kann man nicht sagen, denn was Old School ist, ist eben nicht neu. Viel kommt dem eifrigen Thrasher sehr bekannt vor und man denkt beim Hören vor allem an EXODUS und DEATH ANGEL zu ihren besten Zeiten – das große ABER dabei: Der Sound ist eben nicht der altbekannte Achziger-Brei, der unserem verwöhnten Gehör manchmal derb zusetzt, sondern wunderbar grade raus und wuchtig, sodass das, was eben vor 25 Jahren noch nicht möglich war, von Urteaga nun realisiert wurde. Was dennoch nicht heißen soll, BLESSED CURSE wären nur eine EXODUS/DEATH-ANGEL-Adaption mit getrimmten Sound. Man ist durchaus in der Lage, eigene Ideen umzusetzen und lässt viel Raum für sowohl groovige als auch fast schwarzmetallische Elemente; viele Passagen erinnern mich an WARBRINGER, wobei das Gesamtpaket von BLESSED CURSE noch eher reudiger und weniger ausgeklügelt klingt, wie das der Kollegen. SLAYER-Solos lassen grüßen. Auch sehr spannend: Sänger und Gitarrist Tyler Satterlee tingelt gekonnt zwischen TOXIC HOLOCAUSTS Joel Grind und einem sehr grantigen Mille, was dennoch für den ein oder anderen auf Dauer etwas anstrengend werden kann.

Alles in allem bin ich mit dem Sound der Scheibe absolut zufrieden, würde mir aber für die nächsten Projekte der Drei ein wenig mehr Einfallsreichtum wünschen, seis, weil ich einige Passagen, allen voran die Solos, als rein „heruntergespielt“ empfinde, seis, weils auf Dauer auch nicht schön ist, ständig nur mit anderen Bands verglichen zu werden.

Sowohl für Kuttenträger erster Stunde als auch für Fans der, sagen wir mal, „New Wave Of Californian Thrash Metal“, die zu Hochzeiten des Bay-Area Thrashs noch in Abrahams Wurstkessel geschwommen sind, ein gelungenes Schmankerl. (Coralie)

 

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 67:06
Label: Cyclone Empire
Veröffentlichungstermin: 23.03.12

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