Schon fast zwanzig lange Jahre hat die schwedische Underground-Institution SVARTSYN nun auf dem Buckel. Logischerweise wundert es kaum jemanden, dass diverse Alterserscheinungen auf den neueren Releases deutlich mitklingen, was auf dem Sechsten Album „Wrath Upon Earth“(2011) leider eindrücklich bewiesen wurde.
Da scheint es doch legitim zu sein, sich mit einem Re-Release auf die Wurzeln zurückzubesinnen, und ein altes, längst ausverkauftes Album teilweise neu einzuspielen. „The True Legend“ heißt das 1996 veröffentlichte Full-Length-Debüt des Schweden, das nun wieder für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Geboten wird ein eher schleppender, dafür aber fesselnder Black Metal, der einen ordentlichen Höreindruck hinterlässt. Gut gelungen ist insbesondere das Gitarrenspiel, welches von einer ausgewogene Balance zwischen Lead- und Rhythmus- Spur lebt. Soli bleiben zwar aus, dafür sorgend jedoch diverse Riffs und Läufe für etwas Schwung, der Seitens des Drummings leider ausbleibt. Dieses dient in erster Linie nämlich als Metronom, was sich in fehlenden Variationen und durchweg gleichbleibenden Rhythmen äußert. Nur selten wird mal Gas gegeben, und selbst dann nicht unbedingt gelungen.
Der eher seichte Gesang ist wohl ein charakteristisches Merkmal dieser Band, das jedoch sehr geschmacksabhängig ist. Entweder man mag derartig gedrücktes Schreien, das eine Spur Schnaps und Zigaretten enthält, oder eben nicht.
„The True Legend“ vereint sieben Tracks, von denen keiner wirklich schlecht ist. Manche Kompositionen erfordern ein öfteres Hören, wirken dann aber richtig gut in ihrer Gesamtheit.

Fans von SVARTSYN sollten sich dieses Release auf keinen Fall eingehen lassen. Überwiegt auf neueren Releases doch eher die Ideenarmut, so sprudeln hier die frischen Ansätze förmlich aus den Boxen. Auch Black Metaller, die bodenständige, solide Musik mögen dürfen gerne zugreifen. Wer jedoch auf „Easy-Listening-Black-Metal“ hofft wird eher enttäuscht sein. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 39:33
Label: Agonia Records
Veröffentlichungstermin: 20.03.2012