Schon seit ganzen zwölf Jahren treiben die Ungaren von NEFARIOUS im internationalen Untergrund ihr Unwesen. Darum haben sich die Jungs wohl überlegt, dass es langsam Zeit für ein amtliches Full-Length-Debüt geworden ist, das nun mit „The Universal Wrath“ vorliegt.
Zuvor kannte man diese Band allenfalls von der zehn-Minuten-Split mit HORNA (2009), denn sonst gibt es ohnehin nur eine EP, die eigentlich nicht weiter der Rede wert ist.
Geboten wird Black Metal, der von süffiger Keyboard-Melodik nur so strotzt und gleichzeitig ein monotones, kaltes Gitarrenspiel Zutage legt. Dazu wird grimmig gekeift und heftig getrommelt. Alles in allem also in etwa dass, was ein Hybrid aus MARDUK und DIMMU BORGIR schon immer gemacht hätte. Merkwürdigerweise ist „The Universal Wrath“ durchgehend ziemlich ungleichmäßig in seiner Stimmigkeit. Rauben einige Passagen aufgrund ihrer gelungenen Komposition einem regelrecht den Atem, verlocken andere wiederum zum gelangweilten Vorspulen. Da sich beide Eindrücke in etwa die Waage halten, bietet dieses Album zumindest überwiegend einen recht ordentlichen Eindruck.
Das besondere an NEFARIOUS ist die Art, wie sie rohe, grimmig und authentisch eingespielte Musik mit Proberaumcharakter auf einem technisch durchweg anspruchsvollen Niveau spielen. Tatsächlich dringt manchmal ein Hauch von EMPEROR, SAMAEL und CO. durch, der sich hören lassen kann. Leider halten sich die richtig gelungenen Arrangements in Grenzen, wodurch stets ein enormes Maß an Durchschnittlichkeit mitschwingt, der „The Universal Wrath“ davon abhält, aus der breiten Masse hervorzustechen.
Ob es sich wirklich gelohnt hat, derartig viel Zeit bis zum Debütalbum verstreichen zu lassen, ist wohl eindeutig zu verneinen. Andererseits werden die Bandmitglieder von NEFARIOUS mit ihren anderen Bands (u.a. SEAR BLISS) genug zu tun gehabt haben, wodurch sich alles etwas in die Länge gezogen hat. „The Universal Wrath“ kann man sich als Black Metaller durchaus reinziehen. Fans von Bands wie QUINESSENCE MYSTICA werden auf jeden Fall ihre Freude an diesem Release haben. Für alle anderen gilt es, sich in die Scheibe bei Interesse erst mal reinzuhören. (Jannick)
Bewertung: 6,5 / 10
Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 40:51
Label: Cold Dimensions
Veröffentlichungstermin: 02.03.2012
