Wohl kaum eine andere zeitgenössische Band interpretiert den groovigen Rock/Punk/Black Metal Sound so gehässig wie HELL MILITIA. Nicht zuletzt liegt das an ihrem einmalig furchterregenden Gesang.
Eben dieser Gesang fungiert nun zusammen mit diversen Mitgliedern anderer bekannter Knüppelbanden (u.a. ARKHON INFAUSTUS) als SEKTEMTUM, also so einer Underground-Art All-Star-Band mit den Stars überwiegend nichtkommerzieller Bands.
Ihr Debüt „Aut Caesar Aut Nihil“ wurde bereits durch zahlreiche verheißungsvolle Musikvideos angekündigt. Nun wird sich aber zeigen, ob der gute Eindruck dieser Werbefilmchen auch repräsentativ für den Rest des Albums ist.

Bereits der Opener verspricht, dass dieses Album irgendwo anders ist, als die übliche Kost. Geboten wird nicht der immer gleiche Black Metal Singsang, den es mittlerweile an jeder Ecke zu hören gibt, sondern eine gelungene Kombination aus Psychedelic Rock, Punk, Post Rock und vor allem Black Metal. Das wirklich erstaunliche daran ist jedoch die Priorisierung der einzelnen Genres. Keines kommt allein zur Geltung, gleichzeitig kommt aber auch keines zu knapp, was zu einem ungewohnt ausgeglichenen Höreindruck führt.
Während das Gitarrenspiel den Wechsel zwischen melodisch und abstrakt brachial überwiegend sehr professionell über die Bühne bringt, brilliert immer auch der Gesang. Dennoch artet SEKTEMTUM meiner Ansicht nach nicht in einer Selbstinszenierung irgendwelcher Mitglieder aus, was diese Band nicht im Schatten anderer stehen lässt, sondern ihr eine eigene Existenzberechtigung verleiht.
Das gesamte Album ist ziemlich intensiv, eingängig und emotional, was jedoch immer wieder von diversen langweiligen Parts etwas kompensiert wird.

SEKTEMTUM hat ein ordentliches Debüt abgeliefert, dem es stellenweise etwas an Pfeffer fehlt. Großartige Musikmomente treffen immer wieder auf fades, lustloses Herumgeklimpere, was den Gesamteindruck doch etwas stört. Dennoch bewegt sich ein Großteil weit über dem Durchschnitt. Fans von HELL MILITIA, ALCEST, MOROWE, NACHTMYSTIUM und Co. werden hier ihre helle Freude haben. Alle anderen sollten sich jedoch erst mal in Ruhe reinhören, und sich die originellen Videos auf YouTube zu Gemüte ziehen. (Jannick)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:23
Label: Osmose Productions
Veröffentlichungstermin: 13.02.2012