Mordax_-_Violence_Fraud_Treachery

Schon seltsam, was sich da zur Zeit in der Death/Thrash-Szene abspielt: Die Quellen scheinen irgendwie ausgeschöpft, und trotzdem möchte man doch der ganzen Welt den selbstkreierten Krach um die Ohren schlagen! Was macht man also, um noch irgendwie aus der großen Todesmetallmasse rauszustechen? Während also die einen Bands bewusst in die Fußstapfen ihrer Idole schreiten, in Nostalgie schwelgen und sich mental und aufnahmetechnisch in bessere Zeiten zurückversetzen, schwören andere auf die neuesten Sounds und Aufnahmemethoden, um noch krasser und brutaler zu klingen als alle anderen! Welche nun auf Dauer die erfolgreichere Methode ist, wage ich jetzt noch nicht abzuschätzen. Schließlich und endlich hat ja auch jeder Hörer seine eigenen Vorlieben. Dennoch: Wer es schafft, einen Kompromiss zwischen Altbekanntem und Niegehörtem zu bilden, ist definitiv auf der Gewinnerseite. MORDAX aus Kopenhagen haben diesen Schritt geschafft.

Seit nunmehr eineinhalb Jahren unterwegs, können die fünf bereits eine EP-Veröffentlichung und eine Handvoll Gigs in Dänemark aufweisen und liefern jetzt mit „Violence Fraud Treachery“ ihr Debütrelease. Produziert wurde das Ganze vom Dan Swanö (EDGE OF SANITY, EX-BLOODBATH) u.a. bekannt für die Studioarbeit mit MARDUK, OPETH und DISSECTION, dessen Arbeit die Scheibe wohl ihren satten, mächtigen Sound zu verdanken hat.

MORDAX überzeugen in Sachen Songwriting und sind vielfach dynamischer als andere Newcomer aus der letzten Zeit. Gekonnt schwenkt man zwischen Old-School-Thrash a la SLAYER, altbekanntem modernem Knüppel-Gegroove und DEATH-inspiriertem Todesprog.
Untermalt wird das Ganze durch zweistimmige Lead-Lines, ausgeklügelte Soli sowie durch Akustikgitarren, die sich perfekt ins Klanggebilde einfügen und mich in vielfacher Hinsicht an OPETH denken lassen. Alles in allem liefert „Violence Fraud Treachery“ nicht nur astreinen Thrash-Death, der direkt in die Magengrube geht, sondern schafft obendrauf noch wunderbar nachdenkliche Passagen, die keinesfalls gewollt oder aufgesetzt wirken.

MORDAX schaffen mit „Violence Fraud Treachery“ die Gratwanderung zwischen nostalgischen Thrash/Death Klischees und modernem Groove-Metal. Definitiv eine der starken Scheiben des Jahres, die beweist, dass weniger eben doch mehr ist. Man darf auf die Zukunft gespannt sein! (Coralie)

 

Bewertung: 8/10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:17
Label: Ultimhate Records
Veröffentlichungstermin: 24.02.12

 

 

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015