Killerfix_-_Bridge_Of_Disorder

Um ehrlich zu sein, hatte ich mir ja unter dem Bandnamen KILLERFIX was anderes vorgestellt. Der Name schreit in meinen Augen förmlich nach Heavy-Thrash alter Schule. Ich war also schon mental darauf gewappnet, wieder über Nike-bestückte Kuttenräger zu schreiben, doch wurde ich jäh beim ersten Song eines Besseren belehrt, mein Plan war durchkreuzt und ich gepeinigt von meiner Engstirnigkeit!

Was mir hier entgegenschallt, sind Ultra-Breakdowns anstatt rasende Uftas, melancholisch-heimelige Nachdenkmelodien anstatt unheilverheißendem Donnergrollen und anstatt eines kreischenden Langhaarigen ein gröhlender Muskelmann. Und trotzdem soll das alles stark vom Thrash inspirierter Heavy Metal sein, wie der englische Metal Hammer die Musik des Londoner Quintetts bezeichnet?

Vielleicht kann man das Ganze tatsächlich nicht so einfach sehen. Ich jedenfalls finde auf „Bridge Of Disorder“ jede Menge mehr als „nur“ thrash-inspirierten Heavy Metal. Ganz klar ist der Einfluss der alten großen unverkennbar, zum einen denke ich da beim hämmernden „In Texas“ und der Semi-Ballade „Deaf Nation“ (unterstützt im Übrigen von Country-Sängerin Rosalie Deighton) beispielsweise an ICED EARTH.

Dennoch ist das noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Neben den zahlreichen spannenden Kontrasten zwischen hart und zart sorgen vor allem die unleugbaren Einflüsse aus Bereichen wie Metalcore, Modern Thrash, Nu-Metal, Groove Metal und wie sie auch alle heißen für Abwechslung. Vor allem zwei wegbereitenden Bands eifert man besonders nach: PANTERA und MACHINE HEAD. Obwohl keine haargenauen Parallelen, merkt der kundige Hörer sofort, wen man hier in Teenagerjahren in der Musikbüchse rauf und runterlaufen hat lassen. Man höre nur „Someone Else To Blame“ oder „Bridge Of Disorder“ und man weiß Bescheid.

Nur in Sachen Sound gibt’s von mir heute auf die Mütze. Den kann man nämlich mit ein bisschen Phantasie mit einem trockenen Stück Kuchen vergleichen: Alles zwar superlecker, aber irgendwie bleibt einem doch der Mund trocken. Für mich klingt der Sound einfach noch viel zu unsaftig, als dass ich sagen könnte, mich bläst das Album komplett weg. Drums und Bass patschen in meinen Ohren zu sehr im Hintergrund herum und auch bei den Vocals hätte man ruhig die Regler ein wenig mehr hochschieben können oder alternativ mehr Singstunden nehmen sollen.

Alles in allem aber ist KILLERFIX dennoch eine Band, auf den Herr und Frau Metal mit Sicherheit gespannt sein darf. Man merkt bei jeder gespielten Note, wie viel Potential und Motivation in der Band steckt. (Coralie)

 

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 39:17
Label: Tiefdruck Musik
Veröffentlichungstermin: 25.11.11

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