Farsot - Insects

farsot_insectsKombiniert man Black Metal mit irgendeiner anderen Musikrichtung ‚ so ist das Resultat üblicherweise umso besser, je weniger Gewicht dem anderen Genre zukommt. Immerhin will man ja nur ungern den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Gerade das Verhältnis des Schwarzmetalls mit Jazz und anderen virtuoseren Genres würde ich dabei als besonders prekär einstufen wollen, da in diesem Sektor doch sehr gerne mal etwas übertrieben wird.
Umso mehr hat es mich gefreut, als ich mit „Insects“ von FARSOT  endlich mal eine wirklich gelungene Zusammenkunft zahlreicher avantgardistischer Ansätze zu hören bekam, die nicht nur ausgezeichnet miteinander harmonieren, sondern sich auch noch jeweils ergänzen.

Was „Insects“ so wahnsinnig gut macht ist in erster Linie der kompromisslos pechschwarze Black Metal, der durchweg klar macht, dass man es hier mit eingefleischten Schwarzheimern zu tun hat. Hasserfülltes Keifen, aggressives Riffing findet ebenso wie furioses Drumming durchweg statt, was die rohe Authentizität von FARSOT untermauert. Damit ist dieses Release schon mal eine gute Empfehlung für Freunde orthodoxer Klänge.
Was aber besonders interessant ist, sind die jazzigen Instrumentals, die ab und an mit der konventionellen Black Metal Instrumentierung bewerkstelligt werden. Groovige Soli und Läufe werden dabei durch ein lässiges Drumming begleitet. Dabei liegt aber in der Kürze die Würze. Nur stellenweise und nicht allzu lange wird der Pfad des Pechschwarzen verlassen, und dennoch lang genug, um eine ordentliche Abwechslung zu gewährleisten.
FARSOT hat genau das, was alte Musik der Marke DARK MILLENNIUM zu besonders gemacht hat: Vielseitigkeit mit Rohheit vermischt, und eine Prise Lockerheit, die jedoch zu keiner Zeit die Boshaftigkeit untergräbt, die hinter der Musik steckt. „Insects“ ist damit ein Release geworden, das man als Black Metaller durchweg genießen kann, weshalb hier eine klare Empfehlung auszusprechen ist. Absolut ungeeignet ist dieses Release jedoch für jeden, der nur Black Metal der Marke FEN oder ALCEST bzw. SHINING (Jazzer, nicht die Selbstmörder)  mag, da sich FARSOT einfach etwas zu puristisch hinsichtlich des gebotenen Black Metals gibt. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 55:23
Label: Lupus Lounge Records
Veröffentlichungstermin: 28.10.2011

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