Und wieder einmal gibt das Label Agonia Records Anlass zur Freude für alle Fans des erbarmungslos orthodoxen Black Metals. „The Vision Of Fading Mankind“ heißt das pechschwarze Werk, dass ein jedem das Hirn aus der Rübe blasen soll. Neben den französischen Satansjüngern von TEMPLE OF BAAL, die sich durch und durch dem diabolisch puristischen Black Metal verschrieben haben, sind auch die ebenfalls französischen RITUALIZATION vertreten. Letztere behandeln zwar die gleiche Thematik, vertonen diese jedoch durch brutalen, schwarzen Death Metal. Es ist also für jeden Freund erbarmungsloser Hasstiraden etwas dabei.
Die Erwartungen, die man an eine derartige Split haben könnte werden auf jeden Fall durchweg erfüllt, womit die grobe Richtung dieses Albums schon mal klar sein dürfte. TEMPLE OF BAAL geben mit ihren vier Tracks eine ausgezeichnete Einführung. Sie bieten kompromisslosen, Furcht erregenden Black Metal, der ebenso brachial wie hasserfüllt durch seine Gnadenlosigkeit begeistert. Besonders das dynamische Gitarrenspiel und das vielseitige Blastbeat-Drumming in untermauern das Talent dieser wohlbekannten Band, was das Hören ihrer Musik zu einem wahren Vergnügen macht.
Die darauf folgenden drei Tracks von RITUALIZATION wirken da doch eher etwas mickrig. Ihr rauschender, furioser Death Metal, ist zwar schon ziemlich finster, kann aber nicht so wirklich mit den Beiträgen von TEMPLE OF BAAL mithalten. Dennoch wird ein riffreiches Freudenfeuer an todesmetallischem Undergroundgeprügel geboten, das sich sehen lassen kann. Die wenigen Soli sind zwar nicht dominierend, aber dafür immer passend, und auch das Drumming zeugt von Energie, ebenso wie der genretypische Grunzgesang.
„The Vision Of Fading Mankind“ ist eine Split geworden, die es durchweg in sich hat. Sowohl der Black- als auch der Death Metaller wird ausreichend bedient. Dennoch ist die heterogene Qualitätsgewichtung etwas merkwürdig, denn die sauber produzierten, brachialen TAMPLE OF BAAL lassen die eher mager produzierten RITUALIZATION leider etwas untergehen. Separat für sich betrachtet sind die Beiträge zwar beide gut, doch vertragen sie sich aber aufgrund der unterschiedlichen Genres nicht allzu besonders auf nur einer CD. (Jannick)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 35:27
Label: Agonia Records
Veröffentlichungstermin: 29.11.2011