Obwohl sowohl das Coverartwork, das eine asiatische Statue Zeigt, als auch der recht langweilige Bandname, suggerieren hier eigentlich kein wirkliches Hörvergnügen. Viel eher meint man, es bei DARKESRTAH mit einer Band zu tun zu bekommen, die zwanghaft ein Medium für ihre Eigenständigkeit zu suchen scheint.
Doch kaum erklingen die ersten Töne von „Khagan“ wird man eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Geboten wird hier nämlich keine durchschnittskonforme, langweilige 08 /  15-Musik, sondern vielmehr atmosphärischer Black Metal der Extraklasse. Auf insgesamt drei Tracks (davon ein kürzeres Zwischenspiel und zwei jeweils gut zehnminütigen Mammutwerke), wird gezeigt, wie gut Musik in schlechter Verpackung sein kann.

Treibende, immer weiter fortschreitende Riffs bahnen sich ihren Weg durch diese CD, und werden dabei von martialischen Obertongesängen und asiatisch angehauchten Instrumenten begleitet. Ein ausgezeichnetes Drumming sorgt zudem für einen durchweg abgerundeten Gesamteindruck, der  ebenso melancholisch wie energiegeladen das Release begleitet.
Unheilvolle Hintergrundgeräusche bei ruhigeren Zwischenspielen und eine nahezu perfekte Abstimmung verschiedener Passagen untereinander verschafft dem Hörer eine Gänsehaut nach der anderen. Wie kaum eine andere Band versteht es DARKESTRAH, atmosphärisch brachiales Geknüppele und verstörende Ruhe auf nicht einmal eine halben Stunde unterzukriegen. Eine wahre Wohltat für die Ohren des Black Metallers dürfte zudem insbesondere der hasserfüllte Kreischgesang sein, der den Gesang auf „Khagan“  überwiegend dominiert. Gemeinsam mit der Musik wirkt dieser nur noch gewaltiger, was der ganzen Geschichte noch mehr Reiz verleiht.

DARKESTRAH bedienen sich nicht nur der Puristischen Black Metal Instrumentierung, sondern setzten auch Keyboard ein. Das ist zwar nur selten wirklich gut, aber bei DARKESTRAH ist es regelrecht genial gelungen. Vorsichtig und perfekt auf die Gitarren abgestimmt dunkelt dieses, zusammen mit stellenweise auftretenden Violineneinschüben, die Gesamtatmosphäre entscheidend ab. Daraus resultiert eine vielseitige, intensive wie niederschmetternde und damit absolut hörenswerte Musik, die es in der Form leider nur sehr selten zu hören gibt.

Vor allem Fans des depressiven Black Metals dürften hier auf ihre Kosten kommen. Wer auf Musik der Marke XASTHUR oder WOODS OF DESOLATION steht, wird sich hier definitiv eine große Freude machen. Auch Fans des melodisch melancholischen Black Metals wie den von GALLOWBRAID könnten durchaus ihre Freude an „Khagan“ haben. Wem das jedoch zu emotional ist, oder wer nicht auf gefühlvollen Schwarzmetall abfährt, der ist besser beraten, sich dieses Glanzstück entgehen zu lassen. (Jannick)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 3
Spielzeit: 23: 58
Label: Osmose Productions
Veröffentlichungstermin:   24.09.2011