Mournful Congregation - The Unspoken Hymns

MOURNFULCONGREGEGATION_UNSPOKEN-HYMNS_CDFür all diejenigen, denen das 2010er Release von BLACK WREATH die Freudentränen in die Augen getrieben hat, gibt es jetzt endlich wieder mal ein wirklich nennenswertes  Release. Die australischen MOURNFUL CONGREGATION widmen sich nämlich auch genau dem melancholischen, abgrundtief-finsteren Doom Metal, der sich ebenso monoton wie treibend der Langsamkeit als Kunstgriff emotionaler Effektivität bedient.
Auf „The Unspoken Hymns“ gibt es eine Zusammenstellung von fünf Best-Of-Tracks, die sich die Bezeichnung „Hymnen“ durch Spielzeiten von jeweils gut neun Minuten wahrlich verdienen.

Geboten werden minimalistische Riffs, die wie in Zeitlupe abgespielt vertont  werden. Dabei sorgen die fast schon Mantraartigen, sich immer wiederholenden Griffe für eine subtile Grundlage, auf welcher der Rest der Musik aufbauen kann. Immer wieder gesellen sich zu den Grundriffs bohrende Gitarrensoli, welche die Monotonie aber bestenfalls dezent unterstreichen, und sie keineswegs beeinträchtigen.
Diese Mischung aus treibenden Akkorden und verspielten Läufen bietet ein sehr angenehmes Musikerlebnis, das durch den teils gegrölten, teils gekreischten Gesang die Würze erhält, die es zu einem attraktiven Hörgenuss für melancholische Doom Fanatiker macht.
Ein weiterer Aspekt der unausgesprochenen Hymnen ist die puristische Instrumentierung, die komplett auf Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang beschränkt  ist. Gemeinsam mit der Monotonie entsteht so ein recht rohes Gesamtbild, das nicht durch kitschige Einschübe von Keyboardparts oder Streichern verfälscht wird.   
Ein allgemeines Problem derartiger Musik ist jedoch die Stimmungsabhängigkeit, die den Hörgenuss primär von der Stimmungslage des Hörers abhängig macht. Entweder man saugt jede Passage, jede stille Sekunde und sämtliche Klänge begierig auf, oder aber man langweilt sich zu Tode. Letzteres kann bei „The Unspoken Hymns“ leider gut passieren, denn stellenweise wird bei den monotonen Parts regelrecht übertrieben. Manches Mal schleichen sich offenbar nicht-enden-wollende-Endlosschleifen ein, welche die Geduld des Hörers durchaus überstrapazieren könnten.

Für Die-Hard-Doom Metaller ist dieses Album wie geschaffen, denn geboten wird Genreunterhaltung vom Feinsten. Wer also schon BLACK WREATH, EXCRUCIATION oder OPHIS etwas abgewinnen konnte, der wird auch mit MOURNFUL CONGREGATION keinen Fehler machen.
Anders sieht das aus für Freunde des allzu „sauberen“ Doom Metals der Marke CANDLEMASS und Co. Fans des absolut vernichtenden Funeral Dooms der Marke NORTT aus. Für ersteres sind  MOURNFUL CONGREGATION zu finster, für letzteres nicht finster genug. Somit ist „The Unspoken Hymns“ leider keine Compilation geworden, das man blind kaufen könnte, sondern eine, das eine vorangehenden Hörprobe essentiell macht. (Jannick)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 44:11
Label: Osmose Productions
Veröffentlichung: 20.09.2011

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