Schon seit 1990 treibt die unheilige US-Formation ABSU ihr Unwesen, und davon eine beträchtliche Zeit  an der Spitze der amerikanischen Black Metals. Auf ihren bis jetzt veröffentlichten Alben brillierten sie nicht nur mit scheppernden Todesblei und Thrash-Walzen in pechschwarzer Kulisse, sondern insbesondere auch mit ihrem spieltechnischen Können.
Ihr nun sechstes Release „Abzu“ macht noch einmal in aller Ausführlichkeit klar, wozu die Amerikaner in der Lage sind.

Schnell, sauber koordiniert und atmosphärisch wie kaum etwas Vergleichbares wird dem Hörer der Schmalz aus den Ohren geprügelt. Gleich zu Beginn zeigt der erbarmungslose Blastbeat, dass hier keine Gefangenen gemacht werden.
In einem deutlich thrashigen Gewand kommt das Gitarrenspiel daher, welches sowohl äußerst krasse Riffs, mitreißende Läufe als auch einfach nur knackige Soli von sich gibt. Spannend sind vor allem die vielen technischen Kunstgriffe und Geschwindigkeitsbegrenzungen-missachtenden Zwischenspiele, die sich allesamt gewaschen haben.
Der Gesang ist wieder einmal absolut typisch für thrashigen Black Metal. Es ist nicht mehr oder weniger als ein helles Keifen, das stellenweise von einem tiefen Grunzen abgelöst wird.
Als Einheit sind ABSU also eine absolute Wucht. Abwechslung kommt, ebenso wenig wie Eingängigkeit und Highlights, nicht zu knapp. Vor allem der ungewöhnlich gut gelungene, minimalistische Keyboardeinsatz sorgt für die finstere Atmosphäre, die sonst unter all dem Thrash gerne einmal untergeht.
Absu zeigen auf „Abzu“, dass sie es nach nun über 20 Jahren immer noch drauf haben.  Wie erfahrene, junge Götter bieten sie ein Genre-Erlebnis in Bezug auf Geschwindigkeit, Komplexität und Eingängigkeit. Dabei bleibt dieses Album auch nach mehrmaligem Hören spannend. Für Fans dieser Band ist „Abzu“ also ein Pflichtkauf, aber auch Genrefans des thrashigen Schwarzmetalls, dürfen gerne zugreifen. (Jannick)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 36:44
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 07.10.2011