Dieser nämlich kürte ANTICHRIST in seiner Internetkolumne in jüngster Zeit zur „Band der Woche“, was der den Jungs wohl einen beachtlichen Zuwachs an Aufmerksamkeit eingebrockt hat. Was also steckt hinter dieser so viel versprechenden Gruppe?
Stellen wir uns einfach mal vor, Tom Araya würde zu MAIDEN wechseln, noch dazu eine Zeitreise in die frühen Achtziger machen, Paul Di Anno rausschmeißen, die Spielgeschwindigkeit verdoppeln und NWOBHM und Bay-Area-Thrash so gekonnt mischen, dass man seinen Ohren nicht glauben will. Dann haben wir ANTICHRIST.
Spaß beiseite, denen, die etwas mit meinem diffusen Erklärung etwas anfangen können, sei gesagt, dass ANTICHRIST meiner Meinung nach locker als Neuentdeckung des Jahres durchgehen können. Diese Wahnsinnsmischung aus Speedmetal, SLAYER und NWOBHM, gekoppelt mit rauem und trockenen Sound, wie man ihn aus früheren Zeiten kennt und liebt, ist eine absolute Bereicherung für meine Musiksammlung. Songs wie „Victims Of The Blade“, „Militia Of Death“, „Terror Dimension“ oder „Torment In Hell“ sind wahre Mitgröhl-Hymnen, die das Zeug haben, einen an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Dass die Herren uns aber auch für acht Minütchen Zeit zum Durchschnaufen lassen, beweist das Instrumental „Minotaur“, bei dem man meinen könnte, wir befänden uns mitten in den Anfängen der NWOBHM und MAIDEN, PRIEST und MERCYFUL FATE würden gleichzeitig auf der Bühne stehen, und am Schluss würde dann sogar auch noch BATHORY vorbeischauen. Ein Traum...
Was soll ich noch schreiben, jedem, der jetzt noch die rauen Anfänge unserer Legenden am Metalhimmel am liebsten hat und mit Bands wie SKELETONWITCH und TOXIC HOLOCAUST etwas anfangen kann, rate ich „Forbidden World“, welches es übrigens auch in begrenzter Zahl in Vinyl zu ergattern gibt, zum Kauf. Denn ANTICHRIST werden den Untergrund definitiv zum brodeln bringen. (Coralie)
Bewertung: 9/10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:48
Label: High Roller Records
Veröffentlichungstermin: 14.10.2011