Dark Forest - Dawn Of Infinity

darkforest_dawnofinfinityEs war das Jahr 2002 nach Christus, als sich fünf Engländer dazu entschlossen, typisch britisch klingenden Heavy Metal mit klassischen Einflüssen zu spielen. Die Formation um Gitarrist Christian Horton und Bassist Dave Batham stammt aus den West Midlands und verpasste sich den Namen DARK FOREST. Nachdem Ihre selbstproduzierte 2-Track-EP gut aufgenommen wurde, landete die Band beim deutschen Label Eyes Like Snow und veröffentlichte 2009 das selbstbetitelte Debütalbum, welches ebenfalls auf positives Feedback stieß. Nun sind wieder zwei Jahre vergangen und die Truppe steht beim italienischen Qualitäts-Label Cruz Del Sur unter Vertrag und hat Ihren zweiten Longplayer "Dawn Of Infinity" am Start.

Mit "Hourglass" hat das Quintett direkt einen Hit an den Anfang gepackt. Coole Gitarrenleads, angenehm treibende Rhythmusarbeit und ein erhabener, eingängiger Refrain. So kann ein Album losgehen, so macht Heavy Metal Spaß! Richtig fetzig startet "Lightyears On", bevor eine catchy Gitarrenmelodie ertönt. Auch dieser Chorus setzt sich schnell im Gehörgang fest. DARK FOREST schaffen es gekonnt, keltische und klassische Melodien/Gitarrenläufe geschickt in ein traditionelles Heavy Metal-Gewand zu verpacken, ohne dass es sich so lächerlich anhört wie bei unzähligen anderen Gauklerkapellen. Gemeint sind damit alle möglichen Mittelalter-"Metal/Rock"-Kombos...mit Drehleiern, Dudelsäcken und dem ganzen Kram, der einfach nichts, aber auch rein gar nichts mit Heavy Metal zu tun hat!

Nun zurück zur Band, die auch härter zu Werke gehen kann, denn "The Tor" ist ein wahrhaft episches Stück Schwermetall, welches an Truppen wie ATLANTEAN KODEX oder MANOWAR (zu "Into Glory Ride-Zeiten) erinnert. Aber auch im Midtempo überzeugen die Engländer, denn "Through The Glass Darkly" bietet ebenfalls schöne stellenweise mittelalterlich angehauchte Gitarrenläufe. Die einzige Band, die mir neben DARK FOREST einfällt, die geschickt altertümliche Elemente in ihren Sound einfließen lässt sind die großartigen PAGAN ALTAR. Eine Formation, die eine sagenhafte Mischung aus Doom Rock, NWOBHM und mittelalterlichen Melodien kreiert und damit Kultstatus im Underground erreicht hat. Das heitere, aber nicht nervig oder kitschig ausgefallene "Under The Greenwood Tree" ist ein richtiger Ohrwurm, der auch mit einigen Bieren intus noch mitsummbar ist. Positiv fällt dabei auf, dass die Gesangsmelodien einen folkloristischen Charakter haben, aber die Grundhärte nie aus den Augen verloren wird.

Was soll ich sagen? DARK FOREST klingen einerseits frisch und unverbraucht, andererseits traditionell und klassisch...was will man also mehr? Sie spielen Heavy Metal, der ab und zu in powermetallische Gefilde vordringt, meist episch und trotzdem treibend ist. Außerdem blitzt die NWOBHM an allen Ecken und Enden hervor. Besonders die Gallop-Riffs und die wunderbaren Gitarrenharmonien verweisen auf diese Spielart. Desweiteren verfügen sie über einen Sänger, der kraftvoll und hoch singen kann und der Musik durch seine Stimmfärbung einen ganz eigenen Charakter verpasst. Die Produktion fällt angenehm druckvoll und wie ein Kumpel von mir sagen würde "aufgeräumt" aus. Freunde des klassischen Stahls sollten sich diese Scheibe zu Gemüte führen, denn "Dawn Of Infinity" bietet einige frische Impulse und bleibt trotzdem jederzeit traditionsbewusst. (Kevin)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:28 min.
Label: Cruz Del Sur Records
Veröffentlichungstermin: 07.10.2011

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