HausArafna_NewYorkRhopsodyWenn es darum geht, Modeschauen musikalisch zu hinterlegen, so sucht man meist bei mehr oder weniger populären DJs  nach Abhilfe, die mit belanglosen Clubtracks in keinster Weise von der präsentierten Mode ablenken. Eher abwegig scheint da die Idee, dafür eine Ikone zeitgenössischen Industrials zu verpflichte, die nicht unbedingt für ihre akustische Unaufdringlichkeit bekannt ist.
Dennoch wurde dieses Wagnis vorgenommen, indem HAUS ARAFNA 2009 eine Modenschau Katie Gallaghers beschallten. Die eigens für diese Show produzierten Tracks finden nun Platz auf „New York Rhapsody“, einer Veröffentlichung die nicht nur durch ihren geschichtlichen Hintergrund, sondern vor allem durch ihre Klänge Beachtung verdient.

„New York Rhapsody“ ist wieder ein Album geworden, das die pechschwarze Atmosphäre des hypnotischen Minimalismus höher priorisiert als die tanzbare Brachialität. Das äußert sich insbesondere durch die fein durchstrukturierten Melodien, dem beängstigenden Klargesang und den fast schon banalen Rhythmen. Anstelle des gewaltigen Schreiens auf bis zur Unkenntlichkeit entfremdete Geräusche gibt es auf „New York Rhapsody“ nur eiskalten, verbitterten Gesang von Mr und Mrs Arafna, der auch melodisch keine großen Sprünge macht. Es erwachen Erinnerungen an die frühen Werke von NOVEMBER NÖVELET, die jedoch durch die ausschweifende Abstraktheit immer wieder verdrängt werden. 
Besonders gut gelungen ist auf dieser Veröffentlichung die melodische Ausgestaltung. Durch Mark und Bein gehen die quietschenden, vibrierenden oder auch einfach nur so fesselnden Loops, die auf gewohnte Weise bis zur kompletten Verzerrung immer weiter ausgestaltet werden
.
Das HAUS ARAFNA keine musikalischen Prügelorgien mehr fabriziert dürfte spätestens seit „You“ (2010) jedem klar geworden sein. Stattdessen gibt es vielschichtige, tiefgründige  Experimentalmusik, die von einem klar strukturierten experimentellen Vorgehen zeugt. Auch wenn „New York Rhapsody“ kein Album im herkömmlichen Sinne ist, sollte man es sich durchaus einmal anhören. Speziell Fans der Band, oder des Bandeigenen Labels werden auf keinen Fall enttäuscht sein. (Jannick)


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 45:14
Label: Galakthorrö
Veröffentlichungstermin: 01.06.2011
   


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