Man stelle sich vor, Bands wie SUNN O))), NORTT und BLACK WREATH würden zu einer einzigen, mächtigen Band fusionieren, unter deren Klängen alles gnadenlos dem Boden gleichgemacht wird. Eben diese Band könnte KODIAK sein, eine kleine gelsenkirchener Doom-Formation, die das langsame Grauen in eine ansprechende akustische Form zu bringen in der Lage ist.
Schon seit 2007 treiben die Gelsenkirchener im heimischen Underground ihr Unwesen, und begeisterten durch mehrere selbstbetitelte Releases und zweier Splits, die allesamt auf gute Kritik stießen. Der Reihe selbstbetitelter Releases führt nun eine Compilation fort, die auf satten zwei CDs sämtliche Veröffentlichungen der Band beinhaltet.
KODIAK ist schlicht und einfach eine Macht. Wie kaum eine andere Band verstehen sie es, der Langsamkeit und Ruhe einen derartig hohen Stellenwert in ihrer Musik zukommen zu lassen. Sämtliche Tracks ziehen sich bis in die Größenordnung von Viertelstunden, und sind dabei so derartig gut durchkomponiert, dass man dieser Band irgendwo doch eine progressive Ader zuweisen möchte.
Geboten werden Arrangements, bei denen einem Hören und Sehen vergehen. Langsam du qualvoll öffnen KODIAK Abgründe, die an Tiefe nicht zu überbieten sind.
Die erste CD beinhaltet Tracks des selbstbetitelten 2008er Debüts, sowie von der Split aus dem Jahre 2009, die mit BLACK SHAPES OF NEXUS eingespielt wurde. Abgeschlossen wird dieser erst Teil der Compilation durch „By The Sea“, einem Song, der bisher nicht auf regulären KODIAK Releases zu hören war.
Die zweite CD beginnt mit dem über 20 Minuten langen Beitrag KODIAKs zur Split mit NADJA aus dem Jahre 2009. Anschließend kommen noch die Tracks aus dem aktuellen 2011 Album „Rn|Xe“, „Radon“ und „Xenon“, womit auch die Herzen aller Edelgasbegeisterter Chemiker, Physiker und Freunde instabiler Isotope höher schlagen dürften. Auch der zweite Part der Compilation verfolgt den roten Faden, der sich bei KODIAK durch die Musik zieht.
„Kodiak“ ist eine durchaus gelungene Compilation geworden, und vor allem für Leute geeignet, die mit dieser Band bis jetzt noch nichts zu tun hatten, aber den Funeral Doom Metal über alles lieben. Desweiteren werden alle Leute mit Anspruch auf Vollständigkeit absolut bedient, was dieses Release irgendwo enorm besitzenswert macht. Wer also einen freien Platz im heimischen CD-Schränkchen hat, und finstere, langsame und ebenso dreckig wie professionell umgesetzte Musik liebt, sollte sich dieses Ding holen! (Jannick)
Bewertung: - / -
Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 122:26 min
Label: Denovali Records
Veröffentlichungstermin: September 2011
