serpentine_highdefinitionTony Mills scheint einfach nicht genug bekommen zu können. Keine Ahnung der wievielten Band die britische Rockröhre vorsteht, zählen wird man die nicht mehr können. In den Achtzigern konnte er als Frontmann von SHY seine größten Erfolge feiern, mittlerweile ist er unter anderem bei der norwegischen Kulttruppe TNT gelandet. Aber auch das deutsche Projekt STATE OF ROCK griff auf seine Dienste zurück wie aktuell die Waliser SERPENTINE. Die gingen im letzten Jahr mit ihrem Debüt „A Touch Of Heaven" an den Start, welches in Japan durchaus Beachtung fand. Nun ist das Land der aufgehenden Sonne seit jeher ein gutes Pflaster für melodischen Rock und dem haben sich auch die Fünf auf ihrem zweiten Album" Living And Dying In High Definition" verschrieben.
Dabei verknüpfen SERPETINE gekonnt Einflüsse von Bands aus ihrer Heimat wie MAGNUM mit den amerikanischen Vorbildern wie JOURNEY oder GIANT. Mit dieser Mischung waren auch schon ihre Landsleute von DARE erfolgreich unterwegs. Gut unterwegs ist man auch auf dem flotten Opener „Deep Down (There´s A Price For Love)", welches nicht nur beim Piano-Intro einen hohen Keyboard-Anteil aufweist.

Das macht die Scheibe für Liebhaber von knackigen Gitarren nicht gerade interessant, denn auch in der Folgezeit sind die Tasten und viele Leads neben krachenderen Akkorden absolut gleich berechtigt. Zwar wird das folgende „Philadelphia" von einem knalligen Riff eingeleitet, doch spätestens zur Strophe haben die Key-Fanfaren das Zepter übernommen. Das sagt jetzt wenig über die Qualität des Materials aus, denn oben genannte Formationen könne mit den Stilmitteln auch viel bewegen, doch wer damit nicht viel anfangen kann braucht hier nicht weiter zu lesen.

Da würden auch die galoppierenden Riffs bei „Dreamer" nicht mehr viel heraus reißen. Zumal danach zwei Balladen folgen, wobei das sphärische „Where Do We Go From Here" recht stark an MAGNUM angelehnt ist. Richtig schön rockt lediglich der stärkste Track „Cry", hier zeigen SERPENTINE was möglich wäre. Hier spielen sie auch ihre Stärke, ihr hohes Harmonieverständnis voll aus.
Die kommen vor allem bei „Heartbreak Town" und „Nuremberg" zur Geltung, bei denen sich die Melodie führenden Instrumente gut ergänzen. Bei all dem feinen Zusammenspiel gehen dann aber auch die letzten Ecken und Kanten verloren, „Living And Dying In High Definition" verfällt dennoch glücklicherweise nicht in die Belanglosigkeit. Die Songs sind stets ansprechend obwohl die letzte Durchschlagskraft fehlt.
Davon könnte auch die Rhythmus-Fraktion ein wenig vertragen, vor allem in Sachen Volumen ist da noch viel Platz nach oben. Ebenso könnte die Dynamik ausgeprägter sein, härtere Momente lassen den richtigen Biss vermissen, die ruhigeren dürften auch mal gefühlvoller ausfallen. Nicht das es an Ideen wie der ruhigen Bridge in „Dreamer" oder dem Synth-Solo in „Nuremberg" fehlt, sie sind nur nicht so zwingend eingesetzt. Mehr Mut zum Risiko hätte sich hier ausbezahlt, Melodic-Fans können aber auf alle Fälle antesten. (Pfälzer)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 53:58 min
Label: AOR Heaven
Veröffentlichungstermin: 26.08.2011

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