Ist man auf der Suche nach guter Musik, die man nicht an jeder Straßenecke zu Ohren bekommt, so ist man bei Candlelight Records genau an der richtigen Adresse.
Auch ihr Schützling THE LIVING FIELDS scheint diese Tradition fortzuführen, denn diese Amerikaner sind genau das, was außergewöhnliche, gute Musiker ausmacht: virtuos, talentiert und innovativ in Bezug auf ihre Eigenständigkeit, aber auch klassisch hinsichtlich der melodischen Eingängigkeit ihres Spiels.
Ihre nun zweite Full-Length Scheibe  „Running Out Of Daylight“ strotzt nur so von energiegeladener Reife und  hochgradig hörenswerten Passagen. Gekonnt werden emotionale, folkloristische Elemente mit treibendem Doom Metal und melancholischem Black Metal gekreuzt, und stellenweise erhält sogar fetziger Heavy Metal der ganz alten Schule Einzug.

Seit Gründung der Band 2002 sind nun fast zehn Jahre vergangen. In dieser Zeit konnte THE LIVING FIELDS bereits ein Debütalbum und ein kleineres Release auf die Menschheit loslassen. Gemeinsam hatten bis jetzt alle Veröffentlichungen dieser Band einen Zeitaufwand von gut drei Jahren. Auch „Running Out Of Daylight“ kann auf eine derartig lange Entstehungszeit zurückblicken, in der es im Zuge der angestrebten Perfektion mit einigen Neuerungen für den Fan versehen wurde. Erstmals spielen diesmal nämlich ein echtes Cello und eine echte Violine mit, was die Authentizität der Musik enorm steigert.Trotz der gefühlvollen Intonierung schweift „Running Out Of Daylight“ in keinster Weise ins Depressive ab. Eher fetzig als traurig und viel mehr auf epische Anmut bedacht, als auf Lebensverneinende Aspekte, begeistert dieses Album durch eine ungewöhnliche Ausgewogenheit. Die akustischen Begleitinstrumente verstärken diesen Effekt nur noch, indem sie einen wunderbar sanften Hauch folkloristischer Elemente in die Musik integrieren. Sie generieren zwar zum einen eine nicht totzuschweigende Tristesse, versehen aber gleichzeitig das Album mit Ohrwürmern und markanten Stellen. Speziell in Kombination mit dem vielseitigen Gesang und den treibenden Doom-Passagen kommt genau das zur Geltung.

THE LIVING FIELDS sind ein Paradebeispiel dafür, wie das Verhältnis zwischen Qualität und die Quantität der Releases einer Band zu sein hat. Was den Fan erwartet sind acht Tracks feinster Musik von allerbester Qualität. Trotz der mit über einer Stunde langen Spielzeit, verliert diese Scheibe durchweg nichts an Reiz. Freunde des Dooms, des Folks und des Metals aller Art werden vermutlich voll auf ihre Kosten kommen. Speziell wem GALLOWBRAID, AMORPHIS, A FOREST OF STARS und Co. zusagt, wird seine helle Freude an “Running Out Of Daylight” haben. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 62:59
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 18.07.2011