Exakt zur Jahrtausendwende entschlossen sich ein paar talentierte Musiker aus Oakland, eine Band zu gründen, die den Spirit des dreckigen Southern Sludges hochleben lassen sollte. Mit BRAINOIL haben sie daraufhin schon einige Erfolge verzeichnen können, so dass sie mittlerweile in Kennerkreisen als regelrechter Geheimtipp gelten.
Ich persönlich habe noch nie etwas von dieser Band gehört, und fühle mich nur bedingt heimisch in den Gefilden des Sludges. Dennoch hat mich ihr zweites Full-Length-Album „Death By This Dry Season“ absolut in seinen Bann ziehen können.
Geboten wird eine richtig schleppende Mischung aus wälzendem Doom Metal und aggressivem Standardsludge. Minimalistische Gitarrenriffs, interessante Rhythmusvariationen sowie ein hämmernder Bass der Extraklasse treffen auf komplexe, groovige Rock’n’Roll Einlagen, zorniges Schreien, dass oft ins animalische Keifen übergeht, und eine Atmosphäre, die so dick ist, dass man sie mit einem Messer schneiden könnte. Extrem geil sind dabei die Übergänge zwischen den Hardcore- und den Doom Passagen, die dem Hörer das Hirn regelrecht verdrehen.
Auffällig ist sind enorme Präzision und das gleichzeitig lockere Feeling, die BRAINOIL mit ihrem Spiel vertonen. Jeder Ton sitzt, und dennoch klingt alles so unglaublich dreckig, wodurch die 25 Minuten wie im Fluge am Hörer vorbeiziehen. Man merkt dabei kaum, wie zügig die sieben Tracks mit einer durchschnittlichen Spielzeit von etwas über drei Minuten durchgezockt werden.
Freunde des dreckigen Sludges, die es lieben, wenn die Gitarren richtig quietschen, und denen das Herz aufgeht, wenn ein ein schmerzunempfindlicher Sänger seine Stimmbänder schändet, sollten sich auf jeden Fall den Namen BRAINOIL merken und sich „Death By This Dry Season“ holen.
Wer jedoch keine Freude an so kurzen Alben hat, und mit dreckiger Musik im Allgemeinen nichts anzufangen weiß, der ist wohl besser damit beraten, sich von dieser Band fern zu halten. (Jannick)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 25:12 min
Label: 20 Buck Spin Records
Veröffentlichungstermin: 02.08.2011