Philosopher - Thoughts

Philosopher - Thoughts "Florida lässt grüßen", so könnte man das beschreiben, was PHILOSOPHER auf ihrem Erstlingswerk "Thoughts" abliefern. Lovecraftian Death Metal bezeichnet die Band ihre Musik selbst, doch dahinter steckt normaler Death Metal, der sich grob mit langsamen Morbid Angel und Death vergleichen lässt. Lediglich das Konzept der Lyrics befasst sich mit den Schriften und Themen des Autos H.P. Lovecraft, der den Lesern gerade durch seine stark okkulten Romane bekannt sein dürfte. Also vertonte Gruselromane? Gleich mal reingehört... Tatsächlich schaffen PHILOSOPHER es, eine gruselige Stimmung einzufangen und aufrecht zu erhalten, besonders durch den Einsatz von stark atmosphärischen Zwischenspielen, die dem Album zusätzlich einen roten Faden verleihen. Vom Stil und der Thematik her also stark von verschiedenen Florida-Bands beeinflusst, unterscheiden sie sich beim Sound aber von diesen: Keine Gitarrenwalze, die einen in gewohnter Manier überrollt, sondern ein klarer, differenzierter Sound, der trotzdem druckvoll aus den Boxen kommt.
Alle Songs sind haben durchweg einen hohen Standard, allerdings fehlen mir die absoluten Hits, die im Ohr bleiben. Auch würde man sich wünschen, dass die Band zwischendurch mal ein wenig mehr aufs Gaspedal drückt. Doch dies ist scheinbar so gewollt, denn die Band setzt andere Akzente, indem sie zwischendurch auch mit genre-fremden Instrumenten wie Flöten, Trommeln und Pianos experimentiert und ihren Songs eine Frische verleiht, die man bei schon etwas etablierteren Bands inzwischen vermisst.

Ein wirklich starkes Debut-Album einer Band, die in Zukunft noch einiges von sich hören lassen wird. Für Fans der Marke Morbid Angel, Death oder Nile ein absolutes Muss, alle anderen sollten zumindest mal reinhören. Und die reinen Literatur-Liebhaber sollten sich mal anhören, wie sich die Geschichten Lovecrafts vertont anhören könnten.

(Mika)

Bewertung: 8,0 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:59 min
Label: Ruptured Silence Records
Veröffentlichungstermin: 21.02.2005
Kategorie: CD-Reviews