Was sich auf dem direkten Vorgänger „The Flame Within“ bereits angedeutet hat, setzt sich auf „Darker Days“, dem dritten STREAM OF PASSION Album, nahtlos fort. Das Talent des großen Holländers Arjen Lucassen, der aus einer guten Idee eine herausragende Umsetzung kreieren kann, fehlt an allen Ecken und Enden.

Eigentlich ist es jammerschade, denn nach dem tollen Debüt „Embrace The Strorm“ standen dem inzwischen fast komplett durchgewechselten holländischen Fünfer plus mexikanischer Frontfrau alle Türen offen, aber sie kriegen es einfach nicht mehr so umgesetzt wie es sein müsste, um in der Liga der außergewöhnlichen Bands mitspielen zu können.  

„Darker Days“ lebt fast ausschließlich von den beschwörenden Gesangsmomenten von Marcela Bovio, der Rest wirkt etwas beliebig. Ich werde noch mehr als in der Vergangenheit das Gefühl nicht los, dass die Band, der es kaum gelingt eigene Akzente zu setzen, mehr Beiwerk der Musik ist. Dazu passt, dass der Gesang sehr weit in den Vordergrund gemischt wurde, als ob man genau weiß, wo die eigenen Stärken liegen.

Ich kann nach einem guten halben Dutzend Umläufen noch nicht einmal einen Favoriten herausheben geschweige denn einen Anspieltipp für die breite Masse angeben. Sie gibt es schlichtweg nicht, „Darker Days“ bewegt sich von der ersten bis zur letzten Sekunde auf einem gleichen Level. Dass dieses Niveau oberhalb einer imaginären Mittellinie liegt, ist vermutlich noch das positivste an „Darker Days“, so dass Album Nummer drei auch etwas besser ausfällt als Album Nummer zwei, das eher ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten darstellte.

Von daher sollten die Gothic Freunde zumindest zufrieden sein und wer bereits „Embrace The Storm“ sowie „The Flame Within“ sein Eigen nennt, wird mit „Darker Days“ keinen Fehlgriff hinlegen; herausragend hört sich jedoch anders an. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 53:45 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 24.06.2011