Der LORD gibt sich zuerst die Ehre und eröffnet die Split-EP mit dem fast 14 minütigen "The Fear Of Being Crushed", welches mit gefühlvollem und geschmackssicherem Akustikgitarren-Intro beginnt, kurz darauf von einem (etwas zu) brutal dröhnenden Bass krude unterbrochen zu werden und sich dann zu einer Doom-Dampfwalze weiterentwickelt. Ungefähr in der Hälfte des Stückes wird das Intro wieder aufgegriffen, wobei diesmal Chritus dazu singt. Ein mächtiges und trotzdem atmosphärisches Teil, das aber sicher, wenn es zwei Minuten kürzer gewesen wäre mehr überzeugt hätte.
FUNERAL CIRCLE zeigen wo der "Hexenhammer" hängt und tun dies mit ordentlich Gruselatmosphäre. Die Vocals von Revenant erinnern stark an den bizarren Reverend; der ulkige Schrei am Anfang des Songs, die sinistre Lache und die teilweise sirenenartigen Endungen unterstützen das Gefühl, man befände sich inmitten eines Beschwörungsrituals. Ein simpler Refrain, der seine Wirkung vollkommen erfüllt und ein stimmiges Gitarrensolo machen den Track zu dem Highlight der EP. Die kanadischen Doomer scheinen auf Hexen zu stehen, denn zum Abschluss covern sie den WITCHFINDER GENERAL-Klassiker "Burning A Sinner" von deren 1982er Debüt "Death Penalty". Jedoch kommt das Version, obwohl sie relativ nahe am Original ist, ein wenig blutleer daher. Dem Gesang mangelt es (besonders im Chorus) an Ausdruck und Power.
Fassen wir zusammen: LORD VICAR´s Song ist ein cooler Song, jedoch kein Oberhammer. Das ganz besondere Etwas fehlt "The Fear Of Being Crushed" aus irgendeinem Grund. FUNERAL CIRCLE´s okkultes Stück "The Hexenhammer" überzeugt mehr, doch die "Burning A Sinner"-Neuinterpretation ist nur ganz nett. Insgesamt ist diese Split-EP keine Sternstunde des Doom Metals, sondern bewegt sich eher im gehobenen Mittelmaß. (Kevin)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 3
Spielzeit: 21:58 min.
Label: Northern Silence Productions
Veröffentlichungstermin: 13.05.2011