Shining - VII: Född Förlorare

Shining_VIIHeutzutage dürfte eigentlich jeder, der sich schon mal ein Bisschen mit Black Metal befasst hat, von der Band SHINING gehört haben. Als eine der Bands, auf deren Bühnenshows mehr Blut als Schweiß zu tropfen scheint, vermochten sie es längst, den depressiven Suicidal Black Metal mehr oder weniger salonfähig zu machen.
Auf ganzen sechs Alben konnten die Schweden seit ihrer Gründung 1996 zeigen, wie richtig guter, abgrundtief emotionaler Schwarzmetall zu klingen hat. Seitdem ist die Zahl der auf Festivals oder Konzerten beobachtbaren SHINING-Banshirtträger stetig weiter in die Höhe geschossen.
Nach nunmehr zwei Jahren, die seit der Veröffentlichung von „VI: Klagospalmer“ ins Land gezogen sind, melden sich SHINING wieder mit neuem Material zurück. Der siebte Schlag der menschenfeindlichen Vorzeigetruppe, „VII: FÖDD FÖRLORARE“, ist aufs Neue alles andere als gewöhnlich, und nichts für Zartbesaitete.

Wieder gibt es eine äußerst scharfe Klangatmosphäre, die den Hörer fesselt. Aus versifften, treibenden Rock’n’roll-Black Metal Einlagen entstehen nach und nach die altbekannten melancholischen Passagen, die es in sich haben.
„VII: FÖDD FÖRLORARE“ ist relativ ruhig geworden. Neben den konventionellen, schwarzmetallischen Elementen finden sich verstärkt düstere Zwischenspiele und ganze Zwischentracks, auf denen zum einen klar gesungen und zum anderen eher langsamere Töne angeschlagen werden. Ähnlich wie auch schon auf den Vorgängeralben achten SHINING penibel auf eine ausgewogene Mischung aus sauberem Black Metal und abschweifenden, verzweifelten Zwischenspielen.
Schwarzmetallisch geht es zumindest stellenweise richtig ab. Ein pfeilschneller Doublebass sorgt für eine vorbildliche rhythmische Dynamik, die bestens auf die vernichtenden Schreie des Sängers abgestimmt sind.
Auch das Gitarrenspiel ist wieder ein außergewöhnlich spannungsgeladenes Element der gebotenen Musik. Auf insgesamt sechs Tracks werden ebenso kaltherzige Schredderpassagen wie auch eingängige Riffs und depressive Akustikparts geboten, die zeigen, dass SHINING völlig zu Recht ein so hohes Ansehen genießen.

Das Verzweifelte und Aussichtslose auf „VII: FÖDD FÖRLORARE“ wirkt fast schon etwas routinemäßig. Es wird genau das geboten, was in etwa auch auf den drei Vorgängern geboten wurde. Als Band von derartigem Kaliber ist genau das aber womöglich auch der klügere Schachzug, denn die zahlreichen, alteingesessenen Fans dieser Kombo werden definitiv wieder ihre Freude an „VII: FÖDD FÖRLORARE“ haben.
Es ist schön zu sehen, wie sich eine Band, die zu Beginn noch ziemlich gewöhnlichen Depressive Black Metal spielte, nun einen wirklich charakteristischen Sound bekommen hat, der sie vom bloßen Durchschnitt deutlich abheben lässt, und mit dem sie auch Erfolg hat.
Von dem her kann ich auch allen Sympathisanten des suizidalen Black Metals den Kauf empfehlen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht weiter mit dieser Band auseinandergesetzt haben, diese aber kennen lernen möchten. „VII: FÖDD FÖRLORARE“ ist nämlich durchaus repräsentativ für die neuere Hälfte der Diskographie von SHINING. (Jannick)   


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 41:49
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 11.05.2011

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