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Klabautamann - Der Ort KLABAUTAMANN sind ein Thema für sich, wenn man den Stil beschreiben möchte. Mit ihrem inzwischen zweiten Album bewegen sie sich irgendwo zwischen Black Metal und recht gewöhnungsbedürftigem Progressiv-Zeugs. Harmonien sucht man hier oft leider vergebens.
Der Opener und Titeltrack "Der Ort" beginnt direkt mit Blastbeats und zweistimmigen Gitarren, die sich durch das ganze Album hindurchziehen sollen, immer wieder unterbrochen von Aktustik-Passagen. So also auch hier der ständige Wechsel zwischen Härte und Akustik, gepaart mit deutschem Krächzgesang. KLABAUTAMANN achten dabei allerdings auch immer darauf, bei den Gitarren gegenläufige und disharmonische Melodien einzubauen, die ihre Musik nicht eingäniger machen.
Der zweite Track "Forlorn Sea" beginnt dann auch gleich mit den unvermeidlichen Aktusik-Gitarren und folkischem Chorgesang. Das erzeugt zumindest mal eine ordentliche Stimmung, die allerdings direkt von abgehackten, vertrackten und arg schrägen Gitarrenmelodien komplett die Toilette heruntergespült wird. Wirklich schade...
Der dritte Song "Winternacht" kommt dann schon etwas melodischer daher und macht wirklich Hoffnung. Erinnerungen an ältere Viking-Metal Songs werden wach - doch schon wird das ganze wieder von einem der vollkommen austauschbaren Akustik-Parts unterbrochen. Der ständige Wechsel zwischen Akustik und schrägen Melodien lässt leider kaum zu, dass einer der Songs mal im Ohr hängen bleibt.
Der nächste Song "The River" ist dann das Gleiche in grün, bevor sich KLABAUTAMANN mit dem Song "Waldschrat" dann sogar in Death Metal Gefilde vorwagen. Teilweise tiefe Grunts, fettere Riffs und Blastbeats - das Ganze sogar noch mit einem richtigen Groove-Part...es geht doch!!! (Den obligatorischen Aktustik-Teil lass ich jetzt mal unter den Tisch fallen...)
Zum Ausgleich gibt es mit dem folgenden "Red Urn" aber auch gleich ein fast 7-minütiges Aktustik-Stück zu hören. Das komplette Lied ist mit Wassergeplätscher hinterlegt und wird zwischendurch noch mit recht monotonen Chören gewürzt.
"The Wanderer" bietet dann nichts neues mehr, sondern den üblichen Wechsel aus härteren Riffs und belanglosem Aktusik-Geklimper, bevor bei dem letzten Song "October" mit einer Laufzeit von über 9 Minuten auch noch der Überlängen-Hammer geschwungen wird. Novum in diesem Stück ist allerdings der reine Frauengesang, der zwischendurch mehrstimmig und gegenläufig zwar auch gewöhnungsbedürftig ist, aber nach den vorherigen Liedern eine willkommene Abwechslung bietet.

Ich bin normalerweise sehr offen für "etwas andere" Musik, aber KLABAUTAMANN übertreiben es hier schlichtweg. Absoluter Pluspunkt ist die saubere Produktion und der gute Sound, ansonsten reisst das Album allerdings nicht vom Hocker.

(Mika)

Bewertung: 5,0 / 10
Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 47:29 min
Label: Heavy Horses Records
Veröffentlichungstermin: 07.02.2005
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