Gernotshagen - Weltenbrand

gernotshagen_weltenbrandGerade mal drei Alben in zwölf Jahren ist die Ausbeute der thüringischen Band GERNOTSHAGEN. Die 1999 zusammengefunden Barden aus heimischen Landen machen diese niedrige Veröffentlichungsrate jedoch mit einer herausragenden Qualität wieder gut. Nicht umsonst gelten die „Wintermythen“(2002) und die „Märe aus Wäldernen Hallen“(2007) als wahre Pflichtbesitztümer für Fans der schwarzmetallischen Heidenmusik.
Das lang erwartete dritte Album „Weltenbrand“ bietet wieder fast ausschließlich das, was richtig guten Pagan Metal von durchschnittlichem Einheitsbrei trennt. Damit bestätigen GERNOTSHAGEN sich in ihrem „Klasse statt Masse“ Prinzip.

Eingeleitet von einem märchenhaften Duett aus Flöte und akustischer Gitarre beginnt eine musikalische Reise durch die verschiedensten Klanglandschaften. Von extrem heroischen Klargesangspassagen bis hin zu regelrechten Keiforgien werden diese von einer Vielseitigkeit geprägt, wie sie in ähnlicher Qualität nur sehr selten geboten wird.
Der Drummer ist wohl einer der wichtigsten Akteure dieser Band. Sein durch und durch heftiges, Doublebassdominiertes Spiel zieht sich sowohl durch die schwarzmetallischen-, wie auch durch die melodischeren Passagen. Dadurch wird dem ganzen Album ein ordentlicher Druck verliehen.
Die Gitarristen sind ihrerseits wahre Meister ihres Faches. Technisch komplexe Soli und dergleichen hört man zwar kaum, dafür aber hochgradig eingängige Läufe, die mit saftigen Riffs aufgewertet werden. Das Gitarrenspiel bildet dabei gemeinsam mit dem Keyboard eine faszinierende Einheit. Dieses nutzt GERNOTSHAGEN ausgiebig und alles andere als minimalistisch. Das daraus resultierende Defizit an Rohheit machen sie jedoch durch ihre unverkennbare epische Melodik wett, die trotz ihres deutlich synthetischen Charakters einfach nur begeistert. Der Gesamteindruck ist sogar so gut gelungen, dass man sich auch als Freund des monotonen, brachialen Metals gerne den symphonischen Klängen hingibt, und sich einfach in den wunderbaren Hymnen von „Weltenbrand“ treiben lässt.

GERNOTSHAGEN war, gemeinsam mit einigen wenigen Bands, immer schon der Speerspitze des deutschen Pagan Metals zuzuordnen. Auch das neue Album ändert daran überhaupt nichts. Im Gegenteil: GERNOTSHAGEN bestätigt ein weiteres Mal, dass sie völlig zu Recht eine der wichtigsten Bands dieses Genres hierzulande sind. Ihre Songs sind voller Melodien, die im Gegensatz zu den viel zu vielen anderen Pagan-Bands nicht schon tausende Male gehört sind. Demnach sollte sich jeder eingefleischte Pagan-Fan diese Scheibe dringend zulegen. Auch sonst dürfen Freund von KROMLEK oder WOLFCHANT etc. gerne zugreifen. Es lohnt sich! (Jannick)


Bewertung: 8 / 10  

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 58:18
Label: Trollzorn Records
Veröffentlichungstermin: 29.04.2011

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden