Brazen Abbot – My Resurrection

Im letzten Jahr haben uns BRAZEN ABBOT noch ihre DVD zum zehnjährigen Bestehensjubiläum namens „A Decade Of Brazen Abbot“ präsentiert, da überrascht Bandkopf Nikolo Kotzev mit einem neuen Studiowerk.
Doch nicht die Tatsache, dass ein neues Album veröffentlicht wird ist das Verwunderliche, sondern vielmehr, dass das lange konstante Line-Up nun derart umgestaltet wurde, dass praktisch nur Kotzev selbst übrig geblieben ist. Nicht umsonst heißt das Werk „My Resurrection“ – sozusagen eine Auferstehung von BRAZEN ABBOT. Ein ganzes Quartett an namhaften Sängern konnte der Gitarrenvirtuose Kotzev für dieses Album gewinnen, die sich das Dutzend Tracks redlich aufteilen – und abgesehen vom jüngeren Eric Martensson (ECLIPSE) gehören die Herren auch bereits zum älteren Semester: Tony Harnell (TNT, STARBREAKER), Goran Edman (Ex-Malmsteen) und vor allem Joe Lynn Turner (Ex-RAINBOW, Ex-DEEP PURPLE) gehören zu den ganz Großen im Geschäft.

Die vier Titel, bei denen Mr Turner am Mikro steht, können ihre Einflüsse aus RAINBOW-Zeiten nicht verleugnen – allen voran der flotte Opener und melodische Titeltrack „My Resurrection“ und das eingängige „More Than Money“ – einzig die Ballade „Dreams“ leidet trotz hervorragender stimmlicher Leistung ein wenig an Weichspülerüberdosis. Auch Mr Edman stellt seine Stimmbänder für vier Titel zur Verfügung – und schaltet von Track zu Track in Aggressivität und Kraft immer mehr zurück - zunächst zwar etwas getragen aber durchweg heavy mit „Bad Madman“, dann zügig aber etwas synthetisch „Flyin´ Blind“, das trotz charismatischer Gesangsleistung sehr poppig wirkende „Beggar´s Lane“ und schließlich der balladeske und leicht opernmäßig angehauchte letzte Titel „Shades Of Grey“. Da fügt sich Eric Martensson mit „The Shadows“ - dem ruhigsten Song des Albums – sehr gut ein, wirkt aber unter den sehr schmalzigen Backing Vocals etwas verloren. Tony Harnell schließlich ist für die harten Momente auf „My Resurrection“ zuständig – sowohl „Godforsaken“, als auch „Another Day Gone“ und „Lost“ lassen die Härtegradanzeige ganz ordentlich ausschlagen – insbesondere Letzterer überzeugt durch die besonders deutliche spürbare symphonische Unterstützung des 31-köpfigen Sofia-String-Orchestras.

Nikolo Kotzev – pardon: BRAZEN ABBOT – schaffen es mit „My Resurrection“ ein in sich stimmiges Hard Rock-Album abzuliefern, auf dem sich die verschiedenen Sänger nicht behindern, sondern ausgezeichnet ergänzen – Kotzev selbst wird nicht zu Unrecht als „Virtuose“ bezeichnet – trägt seine vielseitige und hervorragende Gitarrenarbeit doch einen nicht unerheblichen Anteil dazu bei, dass einen fast das gesamte Album aufhorchen lässt – lediglich die beiden ruhigsten Titel können nicht ganz mithalten – ansonsten makellos!

Note: 8,0 / 10

VÖ: 06.06.2005
Spielzeit: 62:30 min
Titel: 12
Label: Frontiers Records
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