Leider beinhaltet das erste Lebenszeichen dieser Schweden nur vier Tracks und eine Gesamtspielzeit von zwanzig Minuten.
Wieso "leider"? Nun, zum ersten sind nur zwei der Tracks "richtige", eigene Songs. Denn das abschliessende Instrumental und den SAM GOPAL-Cover-Song "Dark Lord" kann man ausklammern. Zum zweiten machen YEAR OF THE GOAT auf dieser EP fast alles richtig, was man richtig machen kann: Die Orientierung an den Wurzeln des schwereren Rocks ist quasi selbstverständlich und kompetent umgesetzt; Erikssons Stimme umschmeichelt sanft, aber nachdrücklich und erinnert mich desöfteren an Matthew Bellamy von MUSE.
"Of Darkness" hat ausserdem diese "Don´t Fear The Reaper"-Vibes, die einen sachte mitreissen und im gleichen Moment irgendwie schweben lässt. An Intensität und Dramatik gewinnt dann "Vermillion Clouds", das vielschichtig aufgebaut und in acht Minuten wahrhaft zelebriert wird - ein riesiges Stück Musik! Das oben angesprochene Cover (das Original ist mir leider unbekannt, auch wenn Lemmy da früher am Mikro stand) passt aber bestens zu YEAR OF THE GOAT und macht weiterhin deutlich, wo die musikalischen Einfüsse der heutigen AMORPHIS unter anderem liegen - aber dies nur nebenbei vermerkt.
So ist mit "Lucum Ferre" ein superber, erster Vorgeschmack dieses interessanten Projekts gelungen, an dem mich nur eine Sache stört: Die kurze Spielzeit! (Brix)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 21:24
Label: Ván Records
Veröffentlichungstermin: 06.05.2011