argus_boldlystridethedoomedBereits mit dem Erscheinen des selbstbetitelten Debütlongplayers vor zwei Jahren haben ARGUS eindrucksvoll bewiesen, dass sie eine Formation mit Zukunft sind. Die fünf aus Pennsylvania stammenden Musiker servieren eine Mischung aus NWOBHM und Doom Metal. Noch kürzer lässt sich das Ganze in epischen Heavy Metal zusammenfassen. Bei der fantastischen ersten Livedarbietung auf deutschem Boden beim fünften Hammer Of Doom Festival vor wenigen Wochen wurden bereits zwei Nummern der neuen Scheibe vorgestellt und reihten sich nahtlos zwischen Kracher wie "From Darkness Light" oder "Devils, Devils" ein. Jetzt erscheint der Nachfolger "Boldly Stride The Doomed", der verspricht ebenso ein Killeralbum zu werden, wie das erste Album.

Eingeleitet und beendet wird die Scheibe von zwei Instrumentals, die atmosphärisch dicht sind und einen schönen Rahmen um das Gesamtwerk bilden. Der erste "richtige" Song beginnt mit wunderbaren NWOBHM-Gitarren. Live sorgte das Teil schon auf dem letzten Hammer Of Doom Festival für einige in die Luft gereckte Fäuste. Der Refrain ist ziemlich eingängig, nutzt sich aber trotzdem nicht schnell ab und ist somit ein klasse Start in den Longplayer. Und sogleich folgt der nächste Streich, denn das bereits von der Myspaceseite der Band bekannte "Wolves Of Dusk" setzt sich schnell im Kopf fest und gefällt besonders durch den treibenden Rhythmus. Gekrönt wird das Ganze von einem herrlichen Gitarrensolo. Das was sich die Gitarristen Erik Johnson und Jason Mucio an Gitarrenleads aus dem Ärmel schütteln gehört definitiv zum Besten, was es derzeit an traditionsbewusstem Metal zu hören gibt!

Der für mich beste Track ist definitiv das von mittelalterlich anmutenden Trompeten und galoppierenden Pferden eröffnete "Durendal". Auch der Rhythmus des Verses ist galoppierend und passt somit perfekt zum Thema (jedoch ohne in Lächerlichkeiten diverser Mittelalter-Kapellen zu verfallen)...und dann erst dieser Chorus...packend, episch und mächtig! Selbst gegen Ende hin ergreift einen der Song noch mal richtg, denn Zeilen wie "I will never go back, never retreat, even until my death..." vergisst man nicht mehr so schnell und möchte sie am liebsten lauthals mitsingen.
Bei "42-7-29", einem weiteren Höhepunkt, kommt sogar ein Piano zum Einsatz, welches perfekt mit der restlichen Instrumentierung harmoniert. Brian "Butch" Balich setzt dabei sein kraftvolles Organ ebenso gefühlvoll wie rau in Szene und überzeugt auf ganzer Linie. Der Titelsong ist kurz (für ARGUS ungewöhnlich), knackig und prägnant; kurzum ein feines Stück Schwermetall. "Pieces Of Your Smile", der mit elf Minuten längste Song ist ein dramatisches, melancholisches Stück epischer Doom Metal mit stellenweise leicht balladesken Ansätzen, die nie aufgesetzt wirken.

ARGUS bleiben mit "Boldly Stride The Doomed" keines Falls hinter den hohen Erwartungen Ihres Debüts zurück, sondern liefern eine Platte, die mindestens genau so stark ist wie der Erstling. Einige Songs gehen relativ schnell ins Ohr, haben aber dank ausgefeiltem Songwriting eine lange Halbwertszeit, was besonders an der herausragenden Gitarrenarbeit liegt. Die gut aufeinander abgestimmten Riffs, Soli und Leads sind eines der Hauptmarkenzeichen dieser großartigen Band. Pumpende Geezer Butler nicht unähnliche Bassläufe und abwechslungsreiches Drumming unterlegen die schweren Doom/NWOBHM-Riffs passend. Die markanten Vocals setzen der perfekten Mischung dieser beiden Stile dann endgültig die Krone auf. Die Produktion ist hervorragend gelungen und lässt allen Instrumenten genügend Raum sich zu entfalten, drückt ordentlich, aber immer noch natürlich. Die Truppe weiß genau wo Ihre Wurzeln liegen, bietet aber genug Eigenständiges, um vollends überzeugen zu können. Ein Fest und Pflichtkauf für alle Freunde traditionellen Metals! (Kevin)


Bewertung: 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 54:27 min.
Label: Cruz Del Sur Records
Veröffentlichungstermin: 13.05.2011

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