cristianFilippini_the_First_CrusadeFilmmusik ohne dazugehörigen Film ist so manches Mal tatsächlich besser als beides in Kombination. Schon einige lahme Streifen wurden durch einen guten Soundtrack überhaupt erst bekannt. Dabei muss man jedoch auch immer daran denken, dass nur die besten und begabtesten Komponisten überhaupt in der Lage dazu sein dürften, wirklich großartige Filmmusik zu schreiben. Nicht umsonst werden offensichtlich so viele Filmmusik-CDs gekauft, dass es sich für die Produzenten immer öfters lohnt, neben der Film-DVD auch noch zusätzlich eine CD zu veröffentlichen.
CRISTIANO FILIPPINI jedoch lässt den Film einfach von vornherein weg. Der Italiener bietet orchestrale, symphonische Instrumentalmusik, die jedoch förmlich nach einem Film schreit, den sie begleiten könnte.

Auf „The First Crusade“ gibt es 14 Tracks voller audiellem Kitsch und ritterlicher Romantik. Relativ ausgefeilte Kompositionen bestätigen auch hörbar, dass CRISTIANO FILIPPINI durchaus Ahnung davon hat, wie man Songs schreibt. Man merkt einfach, dass er es professionell gelernt hat. Jede Harmonie passt, jede zusätzliche Spur gliedert sich wunderbar den anderen an.
Die vielseitige, dynamische Melodik ist sehr eingängig und absolut unkompliziert. Der Hörer kann sich ohne große Mühe berieseln lassen von den epischen Klängen des Keyboards, den leichtläufigen Pianohymnen und den teils sogar arabisch klingenden Tracks. Allen Songs gemein ist ein hohes Maß an Programmatik, die dem Hörer Bilder in den Kopf zaubern, die er aus Filmen wie „King Arthur“, „Der Herr Der Ringe“ oder „Der 13te Krieger“ aufgeschnappt haben könnte.      
Dieser an sich guten Leistung steht jedoch ein ziemlich banales Klangbild im Wege, das sich nach und nach immer bemerkbarer macht. Das Laster der Belanglosigkeit zieht sich ebenso durch „The First Crusade“ wie der Umstand, das einige Spuren lediglich „vor sich hinplätschern“, ohne damit eine größere Wirkung zu erzielen. Spätestens nach dem fünften Hördurchgang kann man sich diese Scheibe nicht mehr an einem Stück anhören, weil die Stücke auf ihr einfach so furchtbar witzlos sind.

Wer auf epische Musik steht, und die Intros bzw. die Outros von einschlägigen Symphonic Black Metal Bands besser findet, als den ganzen Rest, der kann getrost Zugreifen. „The First Crusade“ ist nämlich irgendwo nichts anderes als eine gut 70 minütige Ansammlung von Intros, Outros und symphonischen Zwischenspielen.
Das CRISTIANO FILIPPINI durchaus sehr talentiert ist, und mit Liebe bei der Sache zu sein scheint kann man nicht leugnen. Es fehlt lediglich ein passender Film oder ein entsprechendes Computerspiel zu seinen Klängen. Als reines Musikprojekt sich der Ruhm CRISTIANO FILIPPINIs in Grenzen halten. (Jannick)


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 64:26
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 11.03.2011

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