Thromdarr - Electric Hellfire

thromdarr_electricHellfireWohl kaum eine Band, die es seit über zwei Dekaden gibt, glänzt mit einer Diskographie, die lediglich zwei Full-Length-Releases enthält. Vor allem dann nicht, wenn die Musik an sich ziemlich unoriginell, und heutzutage fast schon als „Massenware“ deklarierbar ist.
THROMDARR sind eine 1989 gegründete, finnische Band, die nun mit einer konventionellen Thrash/Death/Black Metal Mischung zum zweiten Schlag ansetzt. Ob ihr Zweitling „Electric Hellfire“ auch nur annähernd eine Wartezeit von elf Jahren rechtfertigt, die man sich als Fan seit dem Debütalbum gedulden musste, bleibt unabhängig von der Qualität fraglich.

Immerhin: THROMDARR setzt sich aus begabten Musikern zusammen, die allesamt ihr Instrument beherrschen. Ein fesselndes, überdurchschnittlich flüssiges Gitarrenspiel schmeichelt des Hörers Ohren, ebenso wie die melodische Ausgestaltung mit dem Keyboard. Insgesamt wirkt „Electric Hellfire“ sehr dynamisch, was nicht zuletzt an den gewaltigen Riffs und Läufen liegt, die der Gitarrist am laufenden Band raushaut. Durch seine zahlreichen Soli, die eher durch Eingängigkeit als durch Virtuosität glänzen, stützt er den treibenden Charakter der meisten Songs.
Das Keyboard wird intensiv wie effektiv eingesetzt. „Electric Hellfire“ hat teilweise wirklich eindrucksvolle, melancholische Tracks, deren Leitmotiv von einem minimalistischen Klavierlauf gestellt wird. Ebenso sind jedoch auch rohe metallische Walzen vorhanden, in denen sich die synthetischen Klänge auf eine zweckmäßige Begleitung beschränken. Insgesamt wirkt das, was der Keyboarder bietet sehr professionell und durchweg hörenswert. Durch ihn bekommt die Musik von THROMDARR einen Touch, der stellenweise an den Symphonic Black Metal der Frühneunziger Erinnert.
Schwachstelle ist der Gesang. Dieser ist einfach so unheimlich durchschnittlich, dass es keinen Spaß mehr macht, ihm genauer zuzuhören. Er ist viel zu vorsichtig um als aggressiv-, und viel zu gezwungen, um irgendwie als intuitiv bezeichnet werden zu können.

Zusammengefasst ergibt sich daraus eine Zusammenkunft aus treibender, eingängiger Musik, die von einem belanglosen Gesang „gekrönt“ wird. „Electric Hellfire“ ist zwar wirklich gut anzuhören, muss aber nicht unbedingt als obligatorisches Pflichtrelease angesehen werden. Qualitativ ebenbürtigen Thrash-, Death-, Black Metal findet man heutzutage an jeder Ecke. Allenfalls für Freunde des gelungenen Keyboardeinsatzes dürfte dieses Release wirklich interessant sein, denn dieser ist wirklich äußerst gut gelungen. Auch Fans von EDGE OF SANITY, und Co. könnten auf ihre Kosten kommen, wobei es da meiner Ansicht nach sinnvoller wäre, eine „echte“ Undergroundbands wie AS MEMORY DIES, TOTALSELFHATERED oder EMPYRE zu unterstützen, die etwas mehr auf dem Kasten haben. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 55:58
Label: Violent Journey Records
Veröffentlichungstermin: 06.04.2011

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