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Tormenta - Tormented SoulsWo andere Urlaub machen, machen die Metal. Thrash von den Malediven kriegt man wahrlich nicht so oft zu hören. TORMENTA schließen diese Bildungslücke auf recht beeindruckende Weise. Der Sound mag etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber nach ein paar Durchgängen fühlt man sich gleich um 25 Jahre jünger. TORMENTA haben sich nämlich dem Old School Thrash, wie ihn etliche Bay Area Größen vor Jahrzehnten spielten, verschrieben. Allerdings ist das Ganze etwas modern angehaucht, folgerichtig nennen die Jungs ihren Stil dann auch "New Age Thrash Metal". Bizarre Bezeichnung, aber das könnte man durchaus unterschreiben.

 

Man sollte diese CD unbedingt ein paar Mal hören. Beim ersten Mal wollte sie so gar nicht zünden, alles klang "so komisch", nach Liveaufnahme im Proberaum und Sänger Mu-K (der heißt eben so) klingt wie Lemmy's Sohn kurz nach dem Stimmbruch. Dazu gesellt sich dieses "100x gehört" Gefühl. Keine guten Voraussetzungen, wenn man doch auf ein positives Review hofft. Aber nach drei Rotationen sieht die Welt schon anders aus. An den Sound gewöhnt man sich und man hört tatsächlich eigenständige Ideen heraus.

Es mag sein, dass hier und da Riffs vorkommen, die verdächtig an METALLICA's "Justice" Album erinnern, ("Judgement"), an SLAYER ("Defy") oder aber MOTÖRHEAD und MEGADETH ("Hours of Darkness"), aber die sind dann wiederum so verwurstelt, dass es einem wirklich nur kurz ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Fast könnte man annehmen, dass all diese Zitate gewollt sind. In diesem Fall wäre es eine Weltklasseleistung. Erinnerungen an große Bands aufkommen zu lassen ohne stupide abzukupfern ist mit Sicherheit nicht die einfachste aller Aufgaben.

Alles in allem strotzt dieses Debut vor scharfen und aggressiven Riffs, stets den alten Helden huldigend aber nie kopierend. Den Begriff "New Age Thrash" habe ich tatsächlich noch nie gehört aber je öfter ich mir die Platte anhöre, desto schlüssiger wird er. Er trifft den Nagel voll auf den Kopf.

Das Beste haben sich TORMENTA  für den Schluss dieser viel zu kurzen CD aufgehoben. "Hanged, Drawn And Quatered" ist eine rasante Achterbahnfahrt allererster Kajüte die das Zeug hat einmal als Klassiker gehandelt zu werden. Sagt also nicht ihr hättet es nicht gewusst. Schnelle Passagen sind ebenso dabei wie derbes Mid-Tempo Geschrote und auch sonst alles was ein richtig guter Song braucht. Und dieser hier trifft aber voll ins Schwarze.

Negativ ist für mich mich nur der Sound und die viel zu kurze Spielzeit. Für den Rest gibt es 8,5 Punkte und zwar ohne den geringsten Exotenbonus. Zum Schluss muss ich leider noch erwähnen, dass diese Band nicht mit den Hohlköpfen der Nazi Band Tormentia zu verwechseln ist. (Patrick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 28:38 min
Label: Rock'n'Growl
Veröffentlichungstermin: 30.04.2011

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