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Aus Norwegen beehren uns CIRCUS MAXIMUS mit ihrem Debütalbum "The 1st Chapter" - Sänger Michael Eriksen und die Brüder Mats (Gitarre) und Truls Haugen (Drums) hatten bereits einige Zeit gemeinsame Sache gemacht, bis im Jahr 2000 die Band durch Basser Glen Mollen und Keyboarder Espen Storo komplettiert wurde. Zwei Demos später hatten die Jungs dann auch bereits den Deal mit Frontiers in der Tasche und nahmen 2004 das nun endlich vorliegende äußerst progressive Werk auf.

Dass den Hörer nicht ganz einfache Kost erwartet, erkennt man bei einem Blick auf die Titelliste - "nur" neun Tracks sind auf der CD - und dennoch eine Spielzeit von weit über einer Stunde... insbesondere der Titeltrack nimmt bereits knapp 20 Minuten (!) ein.
Zu Beginn lassen es Mats & Co. aber mit dem flotten Opener "Sin" erst einmal ordentlich rocken und bewegen sich durchaus in gehobenen Geschwindigkeitsregionen - Sänger Michael kann zudem auf ganzer Linie überzeugen und erinnert stark an Jon K (bis vor kurzem bei BALANCE OF POWER).
Auch bei "Alive" können die Arrangements überzeugen und die Gitarrenarbeit ist sauber - allerdings ist die Nummer in sich etwas zu seicht geraten, so dass nur an einigen Stellen sämtliche Qualitäten durchkommen können.
"Glory Of The Empire" beginnt danach erst einmal mit einem ausgiebigen zweiminütigen Instrumentalintro, bevor ein erneut stimmlich hervorragender Michael einsteigt und sich der Track zu einer durchweg eingängigen Nummer entwickelt, die nur im zweiten Drittel etwas dünn wird.
Danach "knüppelt" das Instrumental "Biosfear" regelrecht - etwas weniger synthetische Keyboardspielereien wären zwischenzeitlich aber durchaus dem Sound zuträglich, denn dadurch verliert der ansonsten starke Song zu viel Charisma.
Anders bei der wundervollen "acoustic"-Ballade "Silence From Angels Above" - hier ist zwar die Bremse bis zum Anschlag getreten, dennoch entfaltet der Titel eine Intensität, die man so von diesem Track nicht erwartet hätte - und auch "The Prophecy" gibt sich über weite Teile sehr gemäßigt und bleibt auch im letzten rockigeren Drittel atmosphärisch dicht.
Das dazwischen liegende "Why Am I Here" kehrt die Geschwindigkeitsanzeige aber um 180 Grad und dreht ordentlich auf - Abzüge gibt es hier nur (überraschenderweise) für Sänger Michael, der für den druckvollen Sound einfach zu dünn durch die Boxen kommt.
Eine kleine Rockoper für sich stellt dann der anfangs erwähnte Titeltrack "The 1st Chapter" mit der enormen Spielzeit dar - entsprechend viele Stil-, Tempiwechsel und Breaks ziehen sich durch den zwar interessanten aber doch etwas zu aufgeblähten Song.
Da überzeugt der Bonus Track "Haunted Dreams" zum Abschluss wieder mit mehr Eingängigkeit - und Sänger Michael klingt erstaunlicherweise gar nach KAMELOT's Fronter Khan...

CIRCUS MAXIMUS liefern mit ihrem Debüt eine beachtenswerte Kreation ab - bei einigen Songs meinen sie es zwar ein wenig zu gut, dafür kann aber das hochwertige restliche Werk eine beachtenswerte Punktzahl einspielen. Viel fehlt nicht, um die fünf neben Größen wie QUEENSRYCHE oder SYMPHONY X auf eine Stufe zu heben - um genau zu sein, nur noch ein paar mehr Alben dieses Kalibers - und an einigen Stellen sollte der Keyboarder etwas gebremst werden.

Anspieltipps: "Sin", "Silence From Angels Above", "Haunted Dreams" (Naglagor)

Bewertung: 7,5 / 10



Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 70:37 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 16.05.2005
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