Drucken
Gott segnet Amerika nicht mehr, weil George W. Bush keine Nase hat – das ist zumindest die erste Botschaft, die SKULLBREAKER auf ihrer ersten CD "Total Thrash Terror" dem verdutzten Hörer kundtun. Was das mit Thrash Metal zu tun hat? Eigentlich nix... der beginnt erst nach dem halbminütigen Intro mit dem Song "Vulnerable Giant". Und hier hab ich irgendwie das Gefühl, dass am Anfang die Gitarren nicht hundertprozentig synchron gestimmt sind... war das etwa die Revanche von Dubjah auf das lästerliche Intro? Wird schwer zu beantworten sein, ist unterm Strich aber auch egal, denn im weiteren Verlauf der Scheibe klingt alles wieder einigermaßen sauber, was man nicht zuletzt wegen der sehr ordentlichen Produktion deutlich raushören kann. Kommen wir also zu den Fakten...

SKULLBREAKER kommen aus Bochum und haben sich, wie bereits dem Albumtitel unschwer zu entnehmen ist, dem Thrash Metal verschrieben. Allerdings nicht der modernen Sorte, sondern der ganz alten Schule, der zu einer Zeit entstand, als diese vier Jungs, alle noch unter 20 (auch wenn sich ihre Körper auf dem Coverbild bereits im Zustand des zunehmenden Verfalls befinden), noch ein Glas Quark im Kühlschrank ihrer Väter gewesen sein dürften. Die Anfangstage des deutschen Thrash-Trios DESTRUCTION, KREATOR und SODOM kann als Vergleich für den SKULLBREAKER-Sound herhalten, besonders letztere Band zu Zeiten des legendär-berüchtigten "Obsessed By Cruelty" trifft es sehr gut. Die Songs sind relativ simpel gehalten und preschen ziemlich straight nach vorne, der Gesang ist aggressiv und leicht blackmetallisch, wenn auch auf Dauer etwas monoton, und einige geschickte Tempowechsel bringen die notwendige Abwechslung in die zehn Lieder, damit es nicht langweilig wird. Filigrane Gitarrenläufe oder sonstigen technischen Schnickschnack findet der geneigte Headbanger zwar nicht auf dieser Platte, er dürfte es aber auch nicht groß vermissen, denn "Total Thrash Terror" macht auch so Spaß. Zwar dürfte sie sich weniger für eventuelle besinnliche Stunden eignen, dafür aber umso besser als Soundtrack für eine ordentliche Metal-Party.

Man kann den Bochumern also guten Gewissens ein gutes Debüt-Album bescheinigen und eine gute Zukunft prognostizieren, vor allem wenn man bedenkt, wie jung diese Band noch ist und sie sich durchaus noch Platz für gewisse Qualitätssteigerungen frei gehalten hat. Einstweilen würde ich dem neugierigen Underground-Thrasher die Investition von 6 Euro in diese Scheibe empfehlen und die Band-Homepage www.skullbreaker.de anzusteuern, und sich außerdem mal nach Gigterminen von SKULLBREAKER umzuschauen, denn live dürften die Songs noch besser kommen als von CD. (Kai)

Bewertung: 7,5 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:19 min
Label: Eigenproduktion
Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden