Gothminister-_picZwei Jahre nach ihrem letzten Release melden sich GOTHMINISTER aus Norwegen mit "Anima Inferna" zurück. Oder anders ausgedrückt, mit einem absolut massenkompatiblen Mix aus Gothic, Electro und Metal.

Björn Alexander Brem, seines Zeichens Rechtsanwalt und Kopf der Band, präsentiert hier nichts wirklich Neues, es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass seine Musik einen gewissen Zauber an den Tag legt, der einen unwillkürlich gefangen nimmt und bis zum Ende des zehnten Songs nicht mehr loslässt. Den elften hätt's nicht wirklich gebraucht, aber dazu später.

 

Los geht's mit "Stonehenge", schöne harte Gitarren, sphärischer Keyboardteppich, opernhafte Frauenstimme im Hintergrund und fertig ist ein wunderbarer Album Opener genau in der Schnittmenge aus RAMMSTEIN und den DEATHSTARS. Deutlich elekrolastiger geht's mit "Liar" weiter. Hier haben wir auch schon den Übersong des Albums. Wer mit dieser Musik etwas anfangen kann, wird dieses Lied lieben. Elektro und Metal, gleichwertig abgemischt in perfekter Harmonie. Top! Einzig und allein dieses ständige RAMMSTEIN Feeling stört etwas. Track Numero 3 "Juggernaut" bildet den Abschluss eines sehr gelungenen Eröffnungstrios. Gegen Mitte des Songs verstummen die Gitarren, der Metal Anteil wird mehr und mehr durch tanzbare Beats ersetzt. Ideales Futter für die Tanzflächen der einschlägigen Clubs.

Leider können GOTHMINISTER dieses Niveau nicht über die gesamte Spielzeit halten, was aber nicht heißt, dass die restlichen Stücke nicht gut wären. So arbeitet man bei "The Beauty Of Fanatism" mit Chören, die, dezent im Hintergrund gehalten, den Song recht erhaben wirken lassen. Der folgende Titeltrack weiß mit einem richtig guten Refrain zu überzeugen, die Hookline verfehlt ihren Zweck nicht, und manch einer wird sich dabei ertappen wie er die Melodie bereits beim zweiten Mal mitsingt.

Zum Schluß gibt's dann noch eine Remix Version von "Liar", die komplett auf Gitarren verzichtet und mit stupidem Diskobeat den Song komplett ruiniert. Meiner bescheidenen Meinung nach ist sowas komplett überflüssig, aber da die Band ja eigentlich und ursprünglich eher aus der Elektro Ecke stammt kann man diese Version noch verstehen und verzeihen. 

Für Leute, die mit dieser Musik noch nicht in Kontakt gekommen sind ist "Anima Inferna" vielleicht die ideale Einstiegsdroge, weil das Album leicht zugänglich ist und gleich beim ersten Hören zündet. Allerdings verliert es nach einigen Durchläufen schnell seinen Reiz. Zum "Immer-mal-wieder-hören" taugt es aber allemal. (Patrick)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl Songs: 11
Spielzeit: 41:14 min
Label: Danse Macabre
Veröffentlichungstermin: 25.03.2011

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