Kromlek - Finis Terræ

kromlek_-_finis_terraeTrotz ihres jungen Alters von zarten sieben Jahren dürfte KROMLEK zu den wichtigsten Bands zählen, welche die deutsche Pagan Metal Szene momentan zu bieten hat. Seit ihrem fantastischem Debütalbum „Kveldridhur“ gehören ihre Alben zu jeder guten Sammlung heidnischer Klänge. Auch ihr nunmehr drittes Album „Finis Terræ“ gliedert sich dieser Reihe hörenswerter Releases an, und begeistert erstmals mit über einer Stunde Spielzeit.

KROMLEKS Interpretation des Pagan Metals ist zwar alles in allem stereotypisch, besticht aber dennoch durch viele eigenständige Ansätze. Dezent gesetzte Progressive- und Vikingeinschübe, ebenso wie starke Spielereien mit der Geschwindigkeit machen „Finis Terræ“ zu einer durchweg spannenden Angelegenheit. Die vier Jahre des Wartens haben sich also gelohnt, die seit dem Vorgänger „Strange Rumours... Distant Tremors“(2007) vergangen sind.
Es genügt bei „Finis Terræ“ keineswegs das kurze Reinhören in den Opener, um sich ein ausreichendes Bild von der restlichen CD machen zu können. Im Laufe der Scheibe kommen nämlich immer wieder neue Highlights auf den Hörer zu.
Auf den insgesamt dreizehn Tracks gibt es nicht nur mitreißend melodische Gitarrenriffs, sondern vor allem auch knackige Keyboardeinlagen und gesangliche Finessen. Stellenweise nimmt KROMLEK sogar einen regelrechten Synthpopcharakter an, der durch die fast schon tanzbaren Keyboardläufe unter anderem für den enormen Facettenreichtum dieser Musik verantwortlich ist.
Besonders gelungen ist auch das Zusammenspiel des Sängers, des Gitarristen und des Schlagzeugers. Gemeinsam sind sie in der Lage, richtig saftige Passagen zu kreieren, die sich den Gedanken des Hörers nicht mehr entreißen lassen. Einen maßgeblichen Teil trägt dabei vor allem der Sänger bei. Egal, ob konventionelles Kreischen, oder vollmundiger Klargesang, irgendwie weiß er einfach, was man bieten muss, um positiv ins Gewicht zu fallen.
Durch das ganze Album hindurch fällt insbesondere das nahezu perfekte technische Können jedes einzelnen Bandmitglieds auf. Jedes Instrument kann durch seine ganz charakteristische Weise begeistern. Die komplexen, umfangreichen Soli, Läufe und Riffs der Gitarristen, die hämmernden Basswalzen, das wunderbare, schlichte Keyboardspiel und der unglaublich vielseitige Rhythmus des Drummers machen „Finis Terræ“  zu einem wahren Leckerbissen metallischer Tonkunst.

KOMLEK haben in den letzten Jahren eine hörbare Entwicklung durchgemacht, was sowohl alten wie auch neuen Fans sehr gut gefallen wird. Eingängigkeit, Schnelligkeit und ein nicht zu knapp geratener Hauch Virtuosität machen „Finis Terræ“  zu einem vielseitigen sowie abwechslungsreichen Pagan Metal Release, das die meisten anderen Releases dieses Genres problemlos in den Schatten stellen kann.
Vor allem Fans des schwarzmetallisch angehauchten Heidenmetalls der Marke TARABS, FIMBULVET oder WOLFCHANT, die Bock auf etwas mehr Progressivität und Innovation haben, werden sich mit „Finis Terræ“ eine große Freue machen. Auch sonst wird KROMLEK vermutlich nicht viel schlechte Kritik einstecken müssen. Auf „Finis Terræ“ kommt trotz der langen Spielzeit keinerlei Langeweile auf, und trotz des unglaublichen Abwechslungsreichtums keinerlei Diffusität. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 67:50
Label: Trollzorn Records
Veröffentlichungstermin: 08.04.2011

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