Desdemonia - Existence

desdemonia_existenceDas Großherzogtum ist nicht sonderlich bekannt für Outputs in der (Death-)Metal-Szene. Dieses dürfte sich mit der bereits 1994 gegründeten Formation DESDEMONIA und ihrer ersten Auskopplung "Existence" deutlich ändern. Gleich im Erstlingswerk gehen die Luxemburger in die vollen und fahren ein ordentliches Brett. Auch einige Anklänge an Thrash werden immer wieder hörbar, was vor allem dem Old-School-Fan freuen dürfte, der zu den Klängen ordentlich abschädelt.

Allerdings: wer erwartet, dass die vier Musiker auf eingetretenen bzw. ausgelatschten Pfaden trampeln, dürfte angenehm überrascht feststellen, dass er sich irrt.

 

Schon der Opener überzeugt mit einem eingängigen Riff, und der einsetzende Sänger kann nach Belieben
seine Stimme von einem bedrohlichen Kreischen zu einem tiefen, grindcore-artig fauchenden Grunzen
variieren, das auch unter den "berühnmteren Kollegen" seines Gleichen sucht.

In der Fahrtrichtung geht das Quartett um Frontmann Tom Dosser deutlich in Richtung Göteborg,
die melodischen Parts stehen im Einklang mit der typischen Härte. Die Band spielt tight und ohne
eine Reminiszenz an die Langeweile, wie sie einen im Death Metal durchaus auch mal befallen kann.

Durch die ganzen 10 Songs halten DESDEMONIA das Tempo aufrecht, und vor allem merkt man, dass
die Drums nicht von einer Platine stammen, sondern aus neuronalen Netzen aus biologischem Anbau.
In der Schnelligkeit der Anschläge kommt der Drummer in seinen besten Parts einem gewissen Herrn
Mounier von CRYPTOPSY nahe; auch dieser setzt seine Künste zuweilen (Achtung: Unwort!) "songdienlich" ein, kann sich also zurücknehmen, was aber nicht zu Lasten der Gesamtgestaltung geht.

Auch die Gitarren werden erstaunlich präzise und stimmig eingesetzt, die trotz der Melodie
herrschende musikalische Brutalität - die sich durch das gesamte Album zieht, eine bestimmte
Atmosphäre aufrecht erhält.

Insgesamt gesehen ist "Existence" eine Scheibe, die für ein Erstlingswerk erstaunlich reif ist,
in Dauerrotation gehört werden kann und niemals langweilig wird. Der Metzger meines Vertrauens
würde sagen: ein gut abgehangenes Stück Musik, von dem man sich wünscht, sie auch mal live zu
erleben.

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der: Songs: 10
Spielzeit: 48:03
Label: Morbid Records
Veröffentlichungstermin: 06.11.2010
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden