Before The Dawn - Deathstar Rising

Before_The_Dawn_-_Deathstar_RisingIn diesem Jahr geht es bei BEFORE THE DAWN Schlag auf Schlag. Gleichzeitig fiel mir die EP „Decade Of Darkness“, welche als letztes Überbleibsel der Cyclone Empire Ära veröffentlicht wurde, und das Nuclear Blast Debüt „Deathstar Rising“ in die Hände. Hier kommt eine Veröffentlichungsreihe, welche jedem Fan eine wahre Freude ins Gesicht treiben dürfte. Die Anhänger aus ihrem Heimtland Finnland haben über das neue Album schon längst entschieden und so konnte es bisher auf Platz 8 der finnischen Album-Charts einsteigen. Ein riesiger Erfolg, wenn man bedenkt dass kurze Zeit davor die EP sogar Platz 1 erstürmte. Doch stellt sich die Frage wie das neue Album denn so ausgefallen ist. Wird es dem Charakter der EP Folgen und bietet eher popige, eingängige Songs oder dominiert wieder der melodic-Deathmetal im Hause Saukkonen?

Nach kurzem Intro durch „The First Snow“, welches mich doch sehr an das Soloprojekt BLACK SUN AEON des Herrn Saukkonen erinnert geht es mit „Winter Within“ direkt in die Vollen. Sogleich schallern, wie schon bei der EP, eingängige melodische Riffs aus den Lautsprechern, welche direkt in ihren Bann ziehen. Von dem popigen Charakter der MCD ist hier allerdings nichts zu spüren. Schon recht bald wird eine ordentliche Portion Death und Dark Einschlag an das eingängige Riffing des Anfangs angeschoben und die vernichtenden Growls von Saukkonen bahnen sich ihren Weg. Doch immer wieder wird das düstere Gewitter durch melodische Refrains und den fabelhaften cleanen Gesang des Bassisten aufgelockert. Irgendwie hat man tatsächlich das Gefühl einem Sturm beizuwohnen, welcher immer wieder aufhellt, aber dann doch wieder seine gewaltige Kraft preisgibt.

Drei Songs des Albums heben sich in meinen Augen aber ganz besonders von dem Rest ab. Ein solches Ohrwurmpotential ist mir in der letzten Zeit nur selten untergekommen. Der Titeltrack „Deathstar“ weiß in voller Hinsicht zu überzeugen. Von den groovigen Growl Passagen über den sofort ins Blut gehenden Refrain bis hin zum düster gehaltenen Solo ist wirklich alles dabei was ein Ohrwurm braucht und das melodic Deahtmetalherz benötigt. Ein weiterer Kandidat hierfür ist das direkt darauf folgende „Remembrance“. Auch hier gehen düstere druckvolle Parts mit rotierenden Hooks und eingängigen Refrains Hand in Hand. Irgendwie schaffen es BEFORE THE DAWN aber mit jedem Song eine andere Gefühlsfahrt zu erreichen. So startet Ohrwurm Nummer drei „Sanctuary“ deutlich ruhiger in den Song ein. Hier werden die Growls einmal komplett gestrichen und eine eher melancholische Stimmung macht sich breit. Ein Hauch Verzweiflung in der Stimme von Lars Eikind sorgt einmal mehr für einen Gefühlsmoment der Extraklasse.

„Deathstar Rising“ ist ein von Anfang bis Ende gelungenes Album. Abwechslungsreich zocken sich die Finnen durch ihr 10 Track starkes Album, schaffen es bei der Stange zu halten und keine Langeweile aufkommen zu lassen. Während in manchen Songs eher härtere Töne dominieren, macht sich in anderen der Melodiecharakter breit. Von düsteren, bedrohlichen Parts über melancholische Fragmente bis hin zu wahren gute Laune Stücken decken BEFORE THE DAWN einfach alles ab.
Eine gewisse Parallele zu Saukkonens Soloprojekt BLACK SUN AEON ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Während manche Songs ein wenig so wirken als hätte man sie aus gerade diesem Projekt genommen und den dominierenden melancholischen Flair gestrichen haben andere Tracks dagegen nur recht wenig damit zu tun.

BEFORE THE DAWN stellen einmal mehr unter Beweis, dass man für ein starkes Album nicht unbedingt ultra komplexe Songstrukturen oder wahnsinnig progressive Einschläge in der Musik braucht. Der Aufbau der Tracks ist meist eigentlich recht simpel und bietet nur wenig experimentelles. Doch Eingängigkeit, fließende Übergänge, leicht zu erfassendes Riffing und fabelhafter Gesang machen das Album zu einem Werk, das lange Zeit mit immer wachsender Freude den CD-Spieler beehren kann. Seit nunmehr einer Woche läuft das Album bei mir hoch und runter und das definitiv nicht nur um diese Rezension zu schreiben.
Auch wenn „Deathstar Rising“ nicht unbedingt mit Komplexität bestückt ist, so weiß es mit seiner Stimmung und Abwechslung absolut in den Bann zu ziehen. Allein die Tatsache, dass dieses Album es schafft über eine Woche mehrfach täglich bei mir rauf und runter zu laufen, nicht langweilig wird und ich einfach nicht genug davon bekomme rechtfertigt in meinen Augen gepflegte 9 Punkte, denn genau das sind Faktoren die man bei einem starken Album erwartet: Ohrwürmer und unbändiges Verlangen die Scheibe immer und immer wieder zu hören! (Sebastian)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:14 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 25.02.2011
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