Betzefer - Freedom To The Slave Makers

BETZEFER_-_Freedom_To_The_Slave_Makers_artworkMein lieber Schwan! BETZEFER hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Zettel - zu lange ist es her (um genau zu sein satte sechs Jahre!), dass uns mit  "Down Low" ein Paukenschlag aus dem Nahen Osten erreichte und den Isrealis nach Touren mit EKTOMORF, SOULFLY und SEPULTURA die Metal Welt scheinbar sperrangelweit offen stand - wäre da nicht diese lange Pause gewesen, in der so manche Band verschütt geht und von vorne anfangen kann.

Ganz so krass ist es bei BETZEFER nun noch nicht, Fans des Debüts werden sich sicherlich schon die Fingerchen nach neuem Material lecken und sind wie ich mehr als gespannt. 

Die Vorzeichen sind jedenfalls nicht verkehrt, wenn auch wieder mit Verzögerungen behaftet: "Freedom To The Slave Makers" wurde nämlich live im Studio unter den Fittichen von Warren Riker (u.a. DOWN und CATHEDRAL) aufgenommen und fing somit authentisch die Energie von BETZEFER ein. Das war allerdings bereits 2008 und ein weiteres Jahr musste ins Land ziehen, bis Alan Douches (THE DILLINGER ESCAPE PLAN, MASTODON) das Material masterte. Eine weitere zehrende Zeitspanne nahm die Suche nach einem Label in Europa in Anspruch; AFM nahm sich der Band unter Vertrag und gab dem Release letztendlich grünes Licht für die hiesigen Ladentheken. Auch wenn die Songs somit nicht dem aktuellen, musikalischen Status Quo BETZEFERs´ entsprechen, ist dieses Lebenszeichen eminent wichtig für den Fortbestand der Gruppe.

Was natürlich sofort ins Auge bzw. ins Gehör springt, ist der erdige und natürliche Sound, bedingt durch die Live-Einspielung im Studio - Rock´n´Roll-Feeling Deluxe! Jetzt müssen nur noch die Songs passen. Und genau da liegt leider der Haken bei "Freedom To The Slave Makers": Ich vermisse absolut die "Hits" des Vorgängers! Klar, man kann bei jedem Song brav mitnicken, aber vom Stuhl haut es mich selten; die rotzige Attitüde ist BETZEFER irgendwie abhanden gekommen und die Mischung aus Neo-Thrash, Hardcore und Rock klingt seltsam altbacken.
Allenfalls das schmissige "Doomsday", "Diamond Director" oder "Empty Magazine" und mit Abstrichen "Backstage Blues" können den älteren Stücken wie "Fuckin´Rock´n`Roll" das Wasser reichen.
Sogar richtige Langweiler haben sich eingeschlichen: "Perfect Lie" und der stumpfe Prügler "Heaven Sent" lassen den Finger in Richtung "Skip-Taste" wandern.

Ganz übers Knie möchte ich "Freedom To The Slave Makers" nicht brechen - wahrscheinlich war meine Erwartungshaltung ein wenig zu hoch angesetzt. Aber es wird für die Israelis sehr schwer werden, in der Veröffentlichungsflut nicht vollends unterzugehen. (Brix)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:34 min
Label: AFM
Veröffentlichungstermin: 18.02.2011

Kategorie: CD-Reviews