Necros Christos - Doom Of The Occult

NECROS_CHRISTOS_DoomoftheoccultDie Berliner Kombo NECROS CHRISTOS wuchten dieser Tage einen neuen unchristlichen Hassbatzen in die CD-Regale. Das zweite Album heißt eigentlich "The Nine-Branched Candelabrum Of Mystical Lights, Leading Into Doom Of The Occult", doch da sich das sowieso niemand merken kann, einigte man sich auf "Doom Of The Occult", was ich persönlich auch schön kurz und knackig finde. Mit 23 Titeln ist die Platte auch ordentlich voll gepackt. Die Formation um Frontmann Mors Dalos Ra bietet wie gewohnt okkulten Death / Doom Metal mit Anflügen von Black Metal sowie stellenweise orientalische Arrangements und Kirchenorgel-Intermezzi. Hört sich nach viel Input an, wird der ein oder andere sagen...womit er sicherlich Recht hat, doch interessant ist diese Mischung auf jeden Fall.

 

Am Anfang betritt der Hörer den ersten von acht Tempeln und wird mit "Kyrie Eleison"-Chören und einer Kirchenorgel empfangen, bevor es mit "Baal Of Ekron" heftig auf die Schnauze gibt. Black Metal-Raserei trifft auf tonnenschweres Geriffe. Zwischen fast allen Songs finden sich kurze "Verschnaufspausen", in denen eine Kirchenorgel zum Einsatz kommt. Die Orgeleinspieler sind keine Samples, sondern echt eingespielt...das hört man auch, denn die Atmosphäre, die aufgebaut wird, ist wahrhaft majestätisch. Desweiteren finden sich auch fünf orientalische Zwischenspiele, die durchnummeriert sind und "Gate" heißen auf der Scheibe, die dadurch eine Spiellänge von über 70 Minuten aufweist. Auch die darin zu hörenden morgenländlichen Instrumente wurden von extra engagierten Gastmusikern bedient.

Bei "Necromantique Nun" (der Titel ist Kult!) lässt sich fast schon von einem Death Metal-Smash-Hit sprechen. Die Nummer geht schnell rein, bietet stumpfes Riffing, aber trotzdem einen anspruchsvollen Schlussteil mit arabischen Nuancen. Das neuneinhalb minütige Monstrum "Doom Of Kali Maa-Pyramid Of Shakti Love-Flame Of Master Shiva" erinnert stellenweise an die Ägypten-Deather NILE. Solch mächtige Riffs, gepaart mit Blastbeat, arabischen Melodien und roher Gewalt hauen einen einfach um. "Succumbed To Sarkum Phagum" ist ebenso ein Song für die Ewigkeit. Düstere Monsterriffs vereinen sich mit einem guten Gespür für ausgefallene, aber trotzdem nachvollziehbare Melodien zu einem echten Monolithen. Feinste Doomparts sind auch in "The Pharaonic Dead" zu finden, der teilweise ballert wie die Sau und im nächsten Moment in Zeitlupe wie eine Dampfwalze alles platt macht. Das Album klingt mit ruhigen, aber trotzdem etwas unheilvollen Tönen, genauer gesagt dem fünften "Gate" aus.

Eins steht fest: "Doom Of The Occult" ist ein großer Brocken, den man erstmal verdauen muss. Doch wenn man der Platte ein paar Durchläufe gibt, entfaltet sie sich vollständig und offenbart so manche beachtliche Stelle. Die vielen kleinen Details, die in den Songs stecken kommen erst beim mehrmaligen Hören zum Vorschein. Doch die Kombination aus melodischer Verspieltheit, roher Urgewalt, okkulter, düsterer Grundstimmung und epischer Erhabenheit machen dieses Album zu etwas ganz besonderem. NECROS CHRISTOS haben ein wahres Monster erschaffen, dass es verdient hat, näher betrachtet zu werden. Eine Kaufempfehlung für alle, die auf atmosphärischen und düsteren Death/Doom Metal stehen. (Kevin)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 23
Spielzeit: 72:57 min.
Label: Ván Records / Sepulchral Voice
Veröffentlichungsdatum: 11.03.2011

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