Mother Misery - Standing Alone

mother_misery_standing_aloneSieben Jahre sind vergangen, seit MOTHER MISERY mit Ihrem Debütalbum aus dem Proberaum hervor krochen. Zwischenzeitlich folgten eine EP und ein Zweitwerk. Jetzt kommen Sie mit dem Nachfolger "Standing Alone" um die Ecke. Der Sound der Schweden ist am ehesten mit dem Ihrer Landsmänner MUSTASCH zu vergleichen. Die vier Skandinavier bieten erdigen Heavy / Hard Rock. Der größte Unterschied im direkten Vergleich mit den oben genannten MUSTASCH ist, dass MOTHER MISERY eine Schaufel Stoner Rock draufpacken. Ob Sie wirklich alleine stehen, oder ob sich vielleicht doch der ein oder andere Anhänger findet, zeigt uns ein genaueres Hören der Scheibe.

Direkt zu Beginn muss man an MONSTER MAGNET denken: es ertönt eine leicht verzerrte Stimme und klingt, als käme sie aus einem alten Radio, doch spätestens im Refrain wird's weniger Stoner-rockig. Es regiert mehr Rotzrock der skandinavischen Prägung. Soll heißen, es wird neben manchem schweren Riff, oft locker und flott gerockt, so zum Beispiel bei "In Monochrome". Die gute Laune Nummer "Dying Heroes" geht genauso gut ins Ohr wie der Titeltrack "Standing Alone".

Doch die Scheibe hat auch etwas ruhigere Momente zu bieten, in denen man mal Luft holen kann. Einer dieser Songs ist "This Is What I Am". Sehr cooles Introriff, doch im Vers wird die Zerre größtenteils zurückgefahren. "Eyes Of The Moth" ist dank des eingängigen Refrains ein Highlight der Platte und geht einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf. Neben der guten Gesangslinie sticht auch das melodische Gitarrensolo positiv hervor. Mit "War Inside" wird's ein bisschen dramatischer und leicht episch. Ebenfalls ein gelungenes Stück. Das Album endet erstaunlich ruhig: "State Of Grace" ist eine lupenreine Ballade, bei der nur Akustikgitarren und Streicher zum Einsatz kommen. Der Song ist durchaus gelungen, nur als Abschluss für eine Rockscheibe etwas ungeeignet.

Abschließend lässt sich zu "Standing Alone" sagen, dass die Platte durchweg rockt und groovt. Es gibt keinen Tiefpunkt, aber auch kaum Ausreißer nach oben. Die Songs sind alle ganz cool und treibend, aber nur ein Teil davon bleibt schnell hängen. Der Rest fließt fast genauso leicht raus aus den Hirnwindungen, wie er rein gegangen ist. Alles gefällt, aber so richtig packen einen nur Songs wie "In Monochrome" und "Standing Alone". An der Produkiton gibt es nichts zu bemängeln, die ist passend zur Musik, erdig und roh augefallen. Mit dem ein oder anderen schwereren Riff, oder einem etwas aggressiveren bzw. abwechslungsreicheren Gesang kann die Band sicherlich noch weiter kommen. Trotzdem können Freunde des Genres gerne ein Ohr riskieren, denn "Standing Alone" ist ein solides Rock Album geworden, dass nicht auf modern getrimmt ist, aber auch die Wurzeln nicht verleugnet. (Kevin)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:33 min.
Label: Transubstans Records
Veröffentlichungstermin: Januar 2011

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