Novact - Tales From The Soul

Mit NOVACT beehrt ein Newcomer aus den Niederlanden den deutschen Markt - das Quintett um Sänger Eddy Borremans spielt zwar noch gar nicht lange zusammen, konnte aber bereits mit ihrem ersten 4-Track-Demo im letzten Jahr Einladungen zu zwei Festivals einheimsen - u.a. zum Progpower Europe 2004. Mit "Tales From The Soul" liefern NOVACT nun ihren ersten Longplayer ab - und werden im Vorfeld mit zwei Argumenten angepriesen: zum Einen sei der Sound eine "perfekte Kombination" aus Genre-Größen wie DREAM THEATER, RUSH und PAIN OF SALVATION - und zum Anderen sei gerade Eddy's Stimme herausragend, charismatisch und einmalig.
Mit entsprechend hohen Erwartungen wandert das Scheibchen also in den Player - um sich daraufhin zunächst recht elektronisch zu geben. Bis man beim Opener "Sharply Condensed" erstmalig Gitarren vernimmt, vergeht einige Zeit - aber ab diesem Moment überzeugen NOVACT voll und ganz - der Sound ist druckvoll und gleichzeitig ausnehmend melodisch - und Eddy ist in der Tat eine ganz eigene Stimme im Business - vielleicht wie eine aggressivere Ausgabe des FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE-Sängers...
"Hope And Fear" ist merklich düsterer geraten, lebt zwischenzeitlich durch hellere Keyboardeinwürfe auf und weiß erneut durch die Gesangsleistung zu überzeugen.
Da mutet "Eternal Life" zunächst erstaunlich ruhig an - und in der Tat entpuppt sich die Nummer als druckvolle Powerballade.
Etwas sperriger ist "Path Of Daggers" geraten, bevor dann das siebenminütige "So Help Me God" erneut gekonnt die Kategorie "Powerballade" bedient.
Auch "Flower" ist eher in gemäßigten Breiten angesiedelt, weist aber sämtliche Stärken von NOVACT auf: druckvolle, leicht sphärische Melodien, getragen von einer extrem charismatischen Stimme.
Dafür ist dann "The Rider" der bis dato ungewöhnlichste Track des Quintetts - und der zeigt sich zwar recht rockig, aber über und über durchsetzt von progressiven Elementen und leidet ein wenig an der hier etwas unpassenden Stimmlage.
Beim wieder gemäßigten "Nothing Worth Fighting For" experimentiert Sänger Eddy streckenweise mit einem Verzerrer - was dem Song leider nicht so gut bekommt; ist Eddy doch "original" eine Liga für sich.
Eine weitere Powerballade der Extraklasse liefern NOVACT dann mit "Promises" ab, um danach mit dem rumpelnden "Bad Religion" noch eine Steigerung hinzulegen und das Album überaus würdig abzuschließen.

NOVACT geben sich auf "Tales From The Soul" wie ein halbgeschliffener Diamant - Eine Menge Potential, hervorragende Musiker - allen voran Sänger Eddy - und größtenteils gelungenes Songwriting - die wenigen zwischenzeitlichen Hänger sind zu verschmerzen, auch wenn sie noch Verbesserungspotential offenbaren.
Durchaus ein überdurchschnittliches und beachtenswertes Debüt!

Anspieltipps: "Sharply Condensed", "Eternal Life", "Bad Religion" (Naglagor)

Bewertung: 8,0 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 52:06 min
Label: The Laser's Edge
Veröffentlichungstermin: 18.04.2005
Kategorie: CD-Reviews