Arkhum_Anno_UniversumLeider gibt es aus den USA nur ganz wenige Bands, die den dortigen Underground mit wirklich liebevoll gemachter Musik bereichern. Bei vielen amerikanischen Death Metal Bands hört man oft heraus, dass sie in ihrer Musik keinerlei Eigenständigkeit wollen. Offensichtlich fehlt es den jungen Musikern an Innovationsgeist und kreativem Schöpfungswillen.
Da freut es umso mehr, dass sich 2007 in Oregon ein paar temperamentvolle Langhaarige zusammenfanden, um den amerikanischen Underground etwas aufzumischen. Unter dem Namen ARKHUM vereinen sie eine enorm brutale Spielweise mit erfrischend spritzigen Melodien und Experimenten.
Nun, nach vier Jahren der musikalischen Ausreifung, kann sich der Undergroundfan auf ihr Debütalbum „Anno Universum“ freuen. Verschrieben haben sich ARKHUM einer Mischung aus finsterem Death Metal, brutalem Grindcore und gepfefferten Hardcore. Dazu kommen noch diverse Prog- und Avantgardeansätze, die fast schon von einem kreativen und technischen Überschuss der Jungs zeugen.

„Anno Universum“ beginnt mit einem sehr beunruhigendem, kurzem Intro. Gleich darauf folgt eine kleine Domm-Walze, auf der sich der Sänger etwas einsingt. Dies ist jedoch nur die Ruhe vor dem Sturm, denn plötzlich ertönt ein amtliches Growlen zusammen mit tiefen Riffs, Blastbeats, Doublebass und auch sonst allem, was irgendwie auf die Fresse drischt.
Allein der Opener zeigt, dass hier nichts anderes, als innovativer, heftiger Extrem Metal geboten wird.
Am auffälligsten ist wohl der äußerst gute, vielseitige Gesang. Zwischen gutturalem und vernichtend brodelndem Growlen werden stimmige Grindlaute eingebaut, die nicht selten an ein gerade abgestochenes Schwein erinnern. Auch kurze Screams kommen nicht zu knapp, womit Freunde der Stimmkunst mit „Anno Universum“ voll auf ihre Kosten kommen werden.
Auch die Gitarrenarbeit ist äußerst hörenswert. Durchweg werden enorm viele Melodienmotive in den Songs verwendet, die alle sehr flüssig zusammengefügt wurden. Donnernde Riffs, saftige Zwischenspiele und verspielte, dennoch eingängige Läufe sorgen dafür, dass man dieses Album einfach immer wieder komplett durchhören muss. Leider fehlt es etwas an Soli, in denen die Gitarristen sich richtig austoben könnten.

Auf den Bass wurde bei der Abmischung offensichtlich viel Wert gelegt. Dieser setzt sich so gut durch, dass man seine wuchtigen und schnellen Tonfolgen richtig hörbar genießen kann. Ich finde es immer wieder schön, wenn sich Bands trauen, dem Bass etwas mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Gerade bei einem so talentierten Basser kommt das wirklich gut.    

Wer ein durch und durch gelungenes Debüt aus den Staaten sucht, der wird spätestens bei ARKHUM fündig. Vielseitigkeit, Authentizität und ein hohes Maß an temperamentvollem Talent machen „Anno Universum“ zu einer richtig funkelnden, kleinen Perle.
Leider ist die Spielzeit mit einer guten halben Stunde recht kurz. Zudem sind die verschiedenen Tracks so vielschichtig, dass vermutlich nie ein Mensch jemals einen Ohrwurm von ARKHUM haben wird. Etwas mehr Eingängigkeit wäre da durchaus wünschenswert gewesen.
Dennoch ist und bleibt „Anno Universum“ viel besser als das, was man sonst von der jüngeren Death Metal Szene erwarten kann. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 33:47
Label: Vendlus Records
Veröffentlichungstermin: 20.08.2010

 

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