Elffor_UnblessedWordsAls eines der raren spanischen Black Metal Projekte konnte ELFFOR bereits in den Neunziger auf sich aufmerksam machen. Seit dem Gründungsjahr 1995 wurden insgesamt neun Alben veröffentlicht, was ziemlich imponiert, wenn man nicht genauer hinsieht.
Wagt man einen genaueren Blick auf diese Diskographie, so stellt man nämlich fest, dass gut die Hälfte seiner Veröffentlichungen Re-Releases sind, die als „Alternate Versions“ älterer Alben verkauft werden.
Dem nun letzten Re-Release „Unblessed Words“ liegt das vierte Werk des Spaniers zugrunde, das 2006 innerhalb nur eines Monats ausverkauft war.
Auf dieser „Alternate Version“ ist nicht nur das damalige Werk „The Unblessed Words“ enthalten, sondern dazu noch zwei Bonustracks, was Fans der ersten Stunde ebenso gefallen wird wie Neulingen.

Symphonik, die sich stark an der Grenze zum Kitsch aufhält, ist genauso Bestandteil von ELFFOR wie stimmige Strukturierungen und gelungene Abwechslung. Wer auf rohen, eiskalten Black Metal steht, ist bei dieser Band also definitiv falsch. Andererseits dürften Freunde einfacher, episch melodischer Musik ihre helle Freude an „Unblessed Words“ haben.

Dominierend ist durchweg das Keyboard, welches ganze Tracks im Alleingang ausfüllt. Alle Melodien werden durch dieses Instrument vertont, wodurch es die anderen Klangerzeuger fast schon verschluckt. Das Fehlen der lediglich begleitenden Gitarrengriffe würde sicherlich nicht weiter auffallen.
Die Melodien sind atmosphärisch und eingängig. Vor allem Choräle und hypnotische Ambient-Passagen inmitten düsterer Klanglandschaften sorgen dabei für Abwechslung. Die Selbstbezeichnung „Medieval Ambient“ trifft den Nagel auf den Kopf.
Durch niederschmetternden Black Metal-Gesang und kräftiges Drumming werden diese Klänge dazu noch mit einem aggressiven und dunklen Anstrich versehen. Vor allem die Geschwindigkeitswechsel sind dabei sehr imposant. Man spürt richtig die Emotionen dieser Band, wenn sie zu den symphonischen Highlights der Tracks einen knackigen Blastbeat heranzieht.
Die Höhepunkte dieser Veröffentlichung sind jedoch die Bonustracks. Sie wirken nicht ganz so gezwungen und steif wie die alten Songs. ELFFOR traut sich unter anderem endlich, die E-Gitarre aktiv in die Musik zu integrieren. Auch der Einsatz von akustischen Gitarren als Ambient-Stilmittel sticht gefällig heraus. Zudem kommt ein ganzer Haufen neuer Instrumente bzw. Keyboardklänge zum Einsatz, die den Facettenreichtum der Musik enorm erhöht.
Hoffentlich bieten diese Tracks einen Vorgeschmack auf kommende Alben. Eine noch gelungenere Kombination aus Ambient, Neofolk und Black Metal wird man nämlich anderswo lange suchen müssen.

Insgesamt ist „Unblessed Words” ein ordentliches Stück spanische Ambient-Musik mit starken Black Metal-Einflüssen. Als gemeiner Schwarzheimer muss man dieses nicht haben, obwohl sie für Freunde finsterer Melodien eine durchaus lohnende Anschaffung wäre. Zudem sind fast durchgehend große Ähnlichkeiten mit den Keyboardpassagen des „Dark Medieval Times“ Albums von SATYRICON hörbar, was dem ein oder anderen Altschüler auch sehr gefallen wird.
Fans von LIMBONIC ART, LORD AGHEROS und vor allem SUMMONING bilden die Zielgruppe von ELFFOR, die bedenkenlos zugreifen kann. (Jannick)


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 74:22
Label: Northern Silence Productions
Veröffentlichungstermin: 25.02.2011

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