Rob Rock - Holy Hell

Rob Rock hat sich seit Mitte der Achtziger im Rock- und Metalbereich als hervorragender Sänger einen Namen gemacht - insbesondere die sechs Alben, die er mit Ausnahmegitarrist Chris Impellitteri in den Neunzigern aufgenommen hat, sowie das "Nasty Reputation"-Album mit Axel Rudi Pell sorgten für positive Resonanz.

Nach dem Split von IMPELLITTERI (natürlich ausschließlich, um sich einer Solokarriere widmen zu können...) veröffentlichte Rob im Jahr 2000 die erste Soloscheibe "Rage Of Creation", was ihm prompt kurz darauf den Titel "Best Metal Vocalist" einbrachte.
Nach "Eyes Of Eternity" von 2003 und dem Wechsel zu AFM Records 2004 steht nun mit "Holy Hell" der dritte Streich an.

Das gelungene Cover lässt bereits erahnen, dass Rob und Band es ein wenig härter und dunkler angehen lassen, als man es bislang von ihnen gewohnt ist - und der Opener "Slayer Of Souls" rumpelt denn auch derart heavy, dass man fast eher erwartet, den Sänger von SIX FEET UNDER zu hören, als nach dem Intro die typische Rob-Rock-Stimme zu vernehmen.
"First Winds Of The End Of Time" geht zwar deutlich vom Gas, rockt aber weiterhin extrem fett - exzellente Riffarbeit der beiden Gitarristen Carl Grimmark & Daniel Hall.
Vielseitig zeigt sich Rob bei "Calling Angels", was ebenfalls in gemäßigtem Tempo, aber straight und heavy zum "mitbangen" verleitet, indem er fast durchweg auf sein Shouting in höheren Lagen verzichtet und sich ausgiebig in normaler Lage austobt - und das gekonnt.
Auch der Titeltrack "Holy Hell" kann das hohe Niveau halten und überzeugt erneut durch hervorragende Gitarren.
Große Tempo- oder gar Stilwechsel sind auf dem Album die Ausnahme - so schlägt auch "Lion Of Judah" in dieselbe Kerbe wie die vorangegangen Tracks, wirkt aber leider in sich etwas zäh - da ist "I'm A Warrior" doch erfreulich frischer und erinnert mehr an Stücke vom ersten Soloalbum - und mit "I'll Be Waiting For You" klart die Stimmung doch sogar noch bis zu einer absoluten Schmalzballade auf, bei der Robs Stimme nur so trieft - Nichts gegen eine gutgemachte Ballade - aber diese Nummer ist gleich in zweierlei Hinsicht unpassend - zum Einen passt sie so überhaupt nicht in das restliche Songmaterial und zum Anderen haben die Jungs es hier mit dem Griff in den Schmalztopf einfach übertrieben.
Diesen Durchhänger kann dann aber das gelungene Ende des Albums mit dem fast sechsminütigen urtypisch heavy-metallischen "When Darkness Reigns" und dem zwar ebenfalls flotten, aber einen Hauch zu eintönigen "The Revelation" zumindest größtenteils wieder ausbügeln.

"Holy Hell" beginnt extrem stark und macht mit den ersten vier Tracks fast Anstalten, den Titel "Album des Jahres" einheimsen zu wollen - baut dann aber leider etwas zu oft zu sehr ab, vor allem die Schmalznummer hätten die Jungs nicht nötig gehabt. Dennoch beweist Rob Rock, dass er nach wie vor zu den besten Shoutern gehört und liefert insgesamt ein solides Album ab.

Anspieltipps: "Slayer Of Souls", "Holy Hell", "When Darkness Reigns" (Naglagor)

Bewertung: 7,0 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:13 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 04.04.2005
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