Tombstones - II

Tombstones_IIDie TOMBSTONES walzen mit wüstenstaubtrockenem Sound durch die dunklen Wälder Norwegens und betiteln Ihr Zweitwerk schlicht und einfach "Volume II". Das Trio bietet bleischweren Stoner / Doom Metal, bei dem ganz eindeutig die Gitarre im Vordergrund steht. Die ekstatischen - monströsen Riffs sind das Kernstück der neun Songs und zeugen vom ausgiebigen Studium in TONY IOMMIS Gitarrenschule für Mörderriffs. Ganz im Stile alter BLACK SABBATH wird hier ein zähflüssiger Höllenhund entfesselt.

Ruhig, aber irgendwie doch bedrohlich startet die Scheibe mit "Hellfire", wobei man fast schon von einem kleinen Hit sprechen kann, da er durch die Rückführung zum Intro und dem Chorus etwas heraus sticht. Bei "Distorted Visions" hinterlässt die New Orleans - Allstar - Band DOWN Grüße, denn es sind deutliche Reminiszensen in der Gitarrenarbeit zu finden. Wobei man dabei klar sagen muss, dass TOMBSTONES - Sänger / Gitarrist Björn - Viggo Godtland gegenüber Ausnahmetalent Phil Anselmo deutlich weniger charismatisch klingt. Womit wir auch gerade beim größten größten Defizit der Grabsteine wären: der Gesang ist bei weitem nicht schlecht, aber er sticht einfach überhaupt nicht raus. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Stimme Godtland´s ziemlich in den Hintergrund gerückt wurde.

"Further Down The Abyss" zieht einen wie ein schwarzes Loch in den Abgrund. Hört sich schlimm an, aber musikalisch gesehen echt geil. Lavastromartige, zähe Riffs und zwischenzeitlich KYUSS - ähnliche Passagen machen den Song zu einem Knaller. Fiese Melodien und ein treibender Rhythmus bestimmen "Realms Of Oblivion", bevor gegen Ende noch mal die Handbremse gezogen wird, was in diesem Fall absolut positiv gemeint ist. In eine ähnliche Richtung schlägt "The Source"; teilweise kann man in dem Song Blues - Ansätze erkennen und gegen Ende des Songs kommt ein Killer - Riff, das einen zusammen mit dem markerschütternden Drumming und dem brutal knarzenden Bass wie ein Hammerschlag trifft. Das letzte Stück beginnt mit sanften Akustikklängen bis plötzlich ein abartiges Gitarrenriff einsetzt. Viel mehr kommt dann auch nicht mehr...und das obwohl der Song über neun Minuten dauert. Ich denke etwas mehr Abwechslung oder überhaupt Gesang hätten das Teil zu einem Highlight gemacht, doch so bleibt ein leicht fader Beigeschmack.

Nach dem Hören von "Volume II" ist man erstmal platt. Die TOMBSTONES kennen nämlich kein Erbahmen und mähen alles nieder, was sich Ihnen in den Weg stellt. Das ist auch gut so, denn Sie ziehen Ihr Ding rücksichtslos durch. Dabei richten Sie sich nicht nach Trends sondern graben in schleppendem Tempo den Friedhof um. Der Sound dazu ist passend roh und warm zugleich, was wohl unter anderem daran liegt, dass die Scheibe - achtung Old School - Faktor - live und analog aufgenommen wurde. Das kommt dieser Art von Musik zu gute und lässt dem Album genügend Freiraum, um sich komplett zu entfalten. Wenn der Gesang etwas ausdrucksstärker wäre und die Band es schaffen würde, die ein oder andere leicht langatmige Passage im Songwriting zu umschiffen, wäre "Volumen II" ein Wahnsinns - Album. So ist es "nur" eine ziemlich gute Platte geworden, auf der man zähflüssigen, brachialen und doch angenehm unaufdringlich klingenden Stoner / Doom Metal der alten Schule zu hören bekommt. (Kevin)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 45:35 min.
Label: Transubstans Records
Veröffentlichungstermin: 28.01.11

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